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Brandenburg: In den Buga-Park mit Hund und Fahrrad

Von Claus-Dieter Steyer Potsdam. Das Konzept für den Park der vorjährigen Bundesgartenschau scheint aufzugehen.

Von Claus-Dieter Steyer

Potsdam. Das Konzept für den Park der vorjährigen Bundesgartenschau scheint aufzugehen. Seit der Wiedereröffnung des Geländes im Potsdamer Norden am 1. Mai registrierten die Kassenautomaten rund 65 000 Besucher. Die wahre Zahl dürfte noch höher liegen, denn nicht alle Besucher zahlen tatsächlich den Eintrittspreis von einem Euro (Kinder 50 Cents): Die Kontrollen an den 13 Eingängen oder im 70 Hektar großen Park selbst halten sich in Grenzen. So viele Wachleute kann sich die noch bis Ende des Jahres bestehende Buga-GmbH gar nicht leisten.

Die Gäste kommen nicht nur zum Spaziergehen zwischen den Blumenbeeten mit 13 000 Rosen, Stauden und anderen Pflanzen. „Die Öffnung des Parks für Radfahrer und Skater hat sich sehr bewährt“, sagt Jochen Sandner, Geschäftsführer der Buga-Gesellschaft. Vier Kilometer messe der Rundkurs. „Auch die ,Wasserplansche‘ und die Grillplätze ziehen bei gutem Wetter die Besucher an.“ Hunde dürfen im Unterschied zur Gartenschau 2001 jetzt mit in den Park, allerdings nur an der Leine. Unfälle oder mutwillige Beschädigungen halten sich bislang in Grenzen. Aber „Graffiti und vereinzelter Pflanzenklau machen uns Probleme“, gibt Sandner zu.

Derzeit laufen in der ehemaligen „Biosphärenhalle“ die Umbauarbeiten für die Wiedereröffnung als „Naturerlebniswelt“. Ab Mitte September sollen die Besucher dort auf eine ungewöhnliche Entdeckungsreise vom tropischen Regenwald zur Unterwasserwelt der Südsee gehen können. Auf 5000 Quadratmetern entsteht eine tropische Pflanzenpracht, die einzigartig in Deutschland sein wird.

Die große Halle, in der im Vorjahr alle 14 Tagen die Blumenschau wechselte, gehört zweifellos zu den guten Erinnerungen an die Buga. Einen buchstäblich bitteren Nachgeschmack hinterließen dagegen die Gaststätten, die mit überhöhten Preisen und schlechter Qualität viele Besucher verärgerten. „Die Vergabe der Gastronomie war ein Fehler“, resümiert Geschäftsführer Sandner. „Wir wollten regionalen Unternehmen eine Chance geben, erlebten aber einen Reinfall.“ Künftigen Veranstaltern rät er deshalb, die Partner einzig allein nach der Qualität und nicht nach der Herkunft auszusuchen.

Mit den Buga-Gastronomen wird sich Sandner wahrscheinlich noch vor dem Amtsgericht streiten. Er hat Klage gegen sie erhoben, weil sie ab August keine Pacht mehr gezahlt hätten. „Das ist Betrug. Pro Besucher hatten wir eine Mark Pacht vereinbart.“ Der Streitwert liegt bei rund 280 000 Euro.

Obwohl die Schlussrechnung der Bundesgartenschau noch nicht vorliegt, verspricht der Geschäftsführer eine „gute Bilanz“. Der Zuschuss aus dem Potsdamer Haushalt in Höhe von 13,8 Millionen Euro für die Jahre 1998 bis 2002 werde unterschritten. Insgesamt kostete die Buga etwa 36,5 Millionen Euro.

Der Buga-Park ist täglich von 6 bis 22 Uhr geöffnet. Weitere Informationen auch unter www.potsdams-neue-gaerten.de

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