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Brandenburg: In Nauen zerbröselt das Fachwerk

Sanierung begann erst bei einem Viertel der alten Ackerbürgerhäuser / Neue TrägergesellschaftVON RAINER W.DURING NAUEN.

Sanierung begann erst bei einem Viertel der alten Ackerbürgerhäuser / Neue TrägergesellschaftVON RAINER W.DURING NAUEN.Mit frischem Wind und einer neuen Trägergesellschaft soll die über Jahre stagnierende Sanierung der Nauener Altstadt jetzt ihren entscheidenden Aufschwung nehmen.Wurde in der Vergangenheit vorrangig die Instandsetzung ganzer Häuser mit erheblichen Mitteln gefördert, stehen nunmehr Teilsanierungen - Dächer, Fassaden, Fundamente - im Vordergrund.Eine Zwischenbilanz über die Sanierung gab gestern der neue Träger "Stadtkontor". Das rund 23,4 Hektar große, historische Zentrum der Ackerbürgerstadt bot bei der Vereinigung ein trauriges Bild: Die 386 Gebäude - 152 Betriebe und 906 Wohnungen, in denen etwa 1500 Menschen lebten - waren oft völlig heruntergekommen.Das Gros der Fachwerkhäuser ist es noch heute.Nur bei knapp einem Viertel der Gebäude wurde laut Stadtkontor bislang mit der Sanierung begonnen oder diese abgeschlossen.Und das, obwohl seit 1994 53 Altstadthäuser unter Denkmalschutz stehen.Zahllose Hürden hinderten sanierungswillige Hausbesitzer, mit dem Bauen anzufangen.Seit geraumer Zeit markieren Altstadt-Initiative und Betroffenenrat vom Verfall bedrohte Häuser mit schwarzen Kreuzen. Veränderungen in den Amtsleitungen und die Einberufung einer ressortübergreifenden Ämterkonferenz sollen jetzt Einvernehmen zwischen den Beteiligten bewirken.Stadtkontor hat zudem eine Broschüre mit Informationen zur Sanierung herausgebracht.Darin erfahren Hausbesitzer beispielsweise, daß sie für Arbeiten an Dächern oder Fassaden Zuschüsse bis zu 15 000 Mark beantragen können.Nur noch in diesem Jahr können sie über die "Sonderabschreibung Neue Länder" Baukosten sparen. Voran geht es auch mit den beiden Sorgenkindern der Stadt, dem leerstehenden Wohngebäude Marktstraße 9-10 und dem größten Fachwerkhaus der Altstadt, dem "Eiermarkt" an der Holzmarktstraße.Beide Objekte, so Baudezernent Thomas Reinertz, befinden sich inzwischen im Besitz der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gewogena, die noch in diesem Jahr mit den Arbeiten beginnen will.Für fünf im städtischen Besitz befindliche Gebäude werden Käufer gesucht.Sanierungs- und Finanzierungskonzepte liegen vor.Reinertz: "Wir bieten die Objekte auf dem Silbertablett mit denkmalsrechtlicher Erlaubnis und Baugenehmigung an". Sanierungsziel müsse es sein, die Altstadt nicht nur für den Einkaufsbummel, sondern auch für den Aufenthalt nach Geschäftsschluß attraktiv zu machen, sagt Stadtkontor-Mitarbeiter Bert Lehmann.Für ihn bedeute das auch, sich mit den Geschäftsleuten über bisher oft überdimensionierte Werbeschilder zu einigen.Als Anlaufstelle für Interessenten und Sanierungswillige hat die Stadtkontor jetzt ein Büro in Nauen eingerichtet: Berliner Str.76, Erdgeschoß-Seitenflügel, Tel.03321/446812, Sprechstunden donnerstags von 14 bis 18 Uhr.

RAINER W.DURING

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