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Integration: Junge Rechte im Jüdischen Viertel

Die Landesregierung unterstützt eine Bildungsreise von Jugendlichen mit Tendenz zur rechten Szene. An historischen Orten sollen die Dimensionen des nationalsozialistischen Terros verdeutlicht und die Jugendlichen dadurch abgeschreckt werden.

Die Jugendlichen seien zugleich auf dem Arbeitsmarkt besonders benachteiligt, sagte ein Sprecher der Staatskanzlei am Montag in Potsdam. Sie sollten sich bei der Reise nach Tschechien mit den Auswirkungen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft auseinandersetzen. Das Land stelle für die Reise rund 14.000 Euro bereit.

Veranstaltet und betreut wird die Fahrt von der Bildungseinrichtung Buckow. Bei der elftägigen Reise besuchen die Jugendlichen historische Stätten wie das jüdische Viertel in Prag, die Gedenkstätten Theresienstadt und Lidice sowie das Schloss Konopiste in Benesov. Gleichzeitig würden ihnen Gesprächs- und Bildungsangebote unterbreitet. Die Besuche werden mit Sozialpädagogen und Betreuern vor- und nachbereitet sowie mit der Zeitzeugin Helga Luther besprochen. Nach der Fahrt werden die Teilnehmer eine Foto- und Präsentationsmappe erarbeiten.

Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) betonte: „Eine derartige Reiseform scheint mir besonders geeignet, die gesellschaftliche und berufliche Integration dieser Jugendlichen zu verbessern.“ Die Auseinandersetzung mit der Geschichte am historischen Ort unter pädagogischer Anleitung sei ein guter Weg, Jugendlichen mit kaum verfestigtem rechtsextremen Gedankenbild die historische Dimension des nationalsozialistischen Terrors zu verdeutlichen.

Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) sagte, die Verherrlichung des Nationalsozialismus könne durch das unmittelbare Erleben der historischen Originalschauplätze zurückgedrängt werden. Zugleich könne Fremdenfeindlichkeit am besten durch internationale Kontakte und Gespräche bekämpft werden. (ddp)

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