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Brandenburg: Irrationales Brandenburg

Michael Mara

Bis vorgestern lag die PDS in allen Umfragen zur Landtagswahl noch klar vorn. Jetzt ist es plötzlich die SPD – eine kleine Sensation bei der Krise der Sozialdemokraten. Vor nur drei Monaten sah es noch völlig anders aus: Die CDU lag in der Wählergunst klar vor den beiden anderen Parteien. Aber wie kann das gehen? Was ist der Grund für die dramatischen Verschiebungen? Da in der Landespolitik seither im Grunde nichts passiert ist, gibt es wohl nur eine Erklärung: Die GerechtigkeitsDebatte um Hartz IV hat alles ins Rutschen gebracht. Frust und Verdrossenheit über „die da oben“, über „die im Westen“ haben die labilen Parteienbindungen weiter aufgeweicht. Die Wähler trauen den etablierten Parteien nichts mehr zu. Ratlosigkeit und Unsicherheit sind so groß, dass selbst die Demoskopie an ihre Grenzen stößt. Jeder zweite Wähler weiß nicht, ob und was er wählen wird. Selbst Meinungsforscher sind verunsichert, weisen auf Fehlerquoten hin, wagen keine seriöse Prognose über den Ausgang der Wahl. Wenn aber Emotionen und Irrationalität regieren, heißt das auch: Das Land und seine Menschen suchen Orientierung. Matthias Platzeck ist trotz allem die Autorität im Land, das könnte den Aufwind der SPD erklären.

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