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Brandenburg: Johanniter hoffen auf Spenden für den Wiederaufbau in Pakistan

Tagesspiegel startet eigene Hilfsaktion für die Erdbebenofer in der Region Batal – und bittet seine Leser um Unterstützung

Unvorstellbar, wie viele Menschen in Pakistan noch immer völlig hilflos, schwer verletzt, frierend und hungernd auf Hilfe warten: Allein in der Region Batal rund 200 Kilometer nördlich der Hauptstadt Islamabad gibt es 50 000 Verletzte. Mehr als 200 000 Säuglinge, Kinder, Jugendliche, Frauen, Männer, Alte leben dort seit dem Erdbeben traumatisiert inmitten Ruinen. Der Tagesspiegel will in der Region Batal ein eigenes Hilfsprojekt starten – und hat dafür die Johanniter-Unfallhilfe als Partner gewonnen. In Batal wollen wir mindestens 100 möglichst erdbebensichere Wohnhäuser wieder aufbauen.

Nach der Katastrophe haben wir darüber berichtet, wie auch die Pakistaner in Berlin unter dem Erdbeben leiden, weil Verwandte und Freunde betroffen sind. Wir haben Talat Mahmood vorgestellt, einen eingebürgerten Wirtschaftswissenschaftler am Wissenschaftszentrum Berlin, der gute Kontakte hat zu hiesigen Politikern und zu Baufirmen. Und er kennt Unternehmer in Pakistan. Wir haben Herrn Mahmood und die Johanniter-Unfallhilfe zusammengebracht, und beide stellen jetzt das Wiederaufbauprojekt auf die Beine. Mahmood fliegt kommende Woche nach Pakistan, er will dort erste Lieferbedingungen und Vorverträge mit lokalen Bauunternehmern, Architekten und Lieferanten aushandeln. „Wir wollen Herrn Mahmood mit Johanniter-Leuten auch per Helikopter in die Erdbebenregion fliegen, damit er sich ein Bild von der Lage machen kann“, sagt Andreas Schiemenz von der Unfallhilfe. Zunächst will Talat Mahmood das Privathaus seines Fahrers aus eigener Tasche wieder aufbauen. Im Frühjahr dann soll das Tagesspiegel-Bauprojekt realisiert werden. „Früher können wir wegen des Wetters nicht beginnen“, sagt Andreas Schiemenz. Die Johanniter werden für die Tagesspiegel-Initiative einen eigenen Projektleiter beschäftigen, der alles kontrolliert.

Derzeit schneit es in Batal, und unter den Schneelasten sind bereits Zelte zusammengebrochen – die einzige Unterkunft, die die Menschen noch haben. Dieser Tage sind 12 Johanniter-Mitarbeiter fieberhaft dabei, ein großes Feldlazarett zu errichten. „Wir müssen bei vielen Menschen Arme oder Beine amputieren, weil Brüche falsch zusammengewachsen sind“, sagt Schiemenz. Am heutigen Sonnabend beladen die Johanniter-Auslandshelfer auf dem Flughafen Schönefeld eine Boeing 747, es wird der 150ste Hilfsflug innerhalb der Nato-Luftbrücke. Berliner Institutionen helfen dabei: Die Firma Globe-Ground wickelt die Logistik gratis ab, die Feuerwehr stellt unbürokratisch einen Kran zur Verfügung. Die Deutsche Bank spendete 250 000 Euro, das Auswärtige Amt gab 156 000 Euro, die spanischen Regierung überließ 8000 Decken. Eingeladen werden auch OP-Container.

Das Feldlazarett steht also bald. Jetzt hoffen alle auf großzügige Spenden der Tagesspiegel-Leser, damit die Menschen bald ein eigenes Dach über dem Kopf haben. Bislang rechnen die Experten mit 3000 Euro Kosten pro Haus für fünf Personen – doch die Preise steigen ständig.

Spendenaktion Der Tagesspiegel e. V., Verwendungszweck: „Menschen helfen!“ Ktnr. 25 00 30 942, Berliner Sparkasse, BLZ 100 500 00. Onlinebanking ist möglich. Bitte notieren Sie Namen und Anschrift für den Spendenbeleg. Internet: www.tagesspiegel.de/spendenaktion

Annette Kögel

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