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Brandenburg: Jugendgewalt: Richter und Polizei an die Schulen

Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) fordert eine stärkere Bekämpfung von Rechtsextremismus und Gewalt an Schulen. Lehrer sollten dazu auch Vertreter von Polizei, Justiz, Gemeinden und Organisationen in den Unterricht einladen, sagte Bulmahn, die gestern das Institut für angewandte Familien-, Kindheits- und Jugendforschung der Uni Potsdam in Vehlefanz besuchte.

Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) fordert eine stärkere Bekämpfung von Rechtsextremismus und Gewalt an Schulen. Lehrer sollten dazu auch Vertreter von Polizei, Justiz, Gemeinden und Organisationen in den Unterricht einladen, sagte Bulmahn, die gestern das Institut für angewandte Familien-, Kindheits- und Jugendforschung der Uni Potsdam in Vehlefanz besuchte.

Künftig müssten auch die Mitwirkungsrechte und Möglichkeiten von Schülern zur Vorbeugung gegen Jugendgewalt, -kriminalität und politischen Extremismus gestärkt werden. Wie bereits bei der Weiterbildung von Lehrer sollte künftig auch in der universitären Ausbildung die Einbeziehung von Schülern in Projekte zur Gewaltprävention mehr berücksichtigt werden, verlangte die Ministerin. Die Schule dürfe nicht zulassen, dass sie zu einem Multiplikator für Rechtsextreme werde.

Der Geschäftsführende Direktor des Instituts, Dietmar Sturzbecher, appellierte an Schulleitungen und Lehrer, mehr Richter und Polizisten an die Schulen einzuladen, um Gewaltdelikten und Rechtsextremismus vorzubeugen. Die Bereitschaft bei der Polizei, in den Unterricht zu gehen, sei sehr hoch, werde aber nicht ausreichend genutzt. Sturzbecher trat auch dafür ein, an den Schulen Sprechstunden von Jugendrichtern einzuführen, um auf Schüler, die geringfügige Delikte begangen haben, erzieherisch einzuwirken und Prozesse zu vermeiden.

Das Institut in Vehlefanz ist eine juristisch und wirtschaftlich unabhängige Einrichtung, die von einem Verein getragen wird und als freier Träger der Jugendhilfe anerkannt ist. Das 1990 gegründete Institut untersucht die Lebensbedingungen von Familien, insbesondere von Kindern und Jugendlichen unter den Bedingungen des gesellschaftlichen Wandels in den neuen Ländern. Zu den Projekten des Instituts gehören vier Vorhaben, die aus Mitteln des Bundesbildungsministeriums gefördert werden. Dabei werden an zehn Brandenburger Schulen Jugendliche als Multiplikatoren gegen Gewalt und Kriminalität ausgebildet.

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