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Brandenburg: Kleinmachnow und Stahnsdorf werden Teltow

Teltow - 40 Jahre nach einem ersten Anlauf wird jetzt erneut die Fusion von Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf debattiert. Auf den neuen Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg „müsse mit dem Zusammenschluss der drei Orte reagiert werden“, findet Stahnsdorfs Bürgermeister Gerhard Enser (CDU).

Teltow - 40 Jahre nach einem ersten Anlauf wird jetzt erneut die Fusion von Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf debattiert. Auf den neuen Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg „müsse mit dem Zusammenschluss der drei Orte reagiert werden“, findet Stahnsdorfs Bürgermeister Gerhard Enser (CDU). Bei der Neuaufteilung des Landes und der damit verbundenen Investitionsplanung soll Teltow ab 2008 den Status eines Mittelzentrums erhalten. Vergeblich haben sich Stahnsdorf und Kleinmachnow um die Anerkennung aller drei Orte als gemeinsames Mittelzentrum in Funktionsteilung bemüht. Eine solche Kategorie haben die Landesplaner nicht vorgesehen. Daher ist es für Enser zwangsläufig, dass Kleinmachnow und Stahnsdorf als Stadtteile von Teltow zum Mittelzentrum gehören sollen. Nur so könnten die schon seit den 30er Jahren geplante Verlängerung der S-Bahn von Teltow nach Stahnsdorf forciert, Denkmalschutz und Straßenbau gefördert und die soziale Infrastruktur ausgebaut werden.

Noch vor gut einem Jahr warf Kleinmachnows Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) dem mittelmärkischen Landrat Lothar Koch (SPD) „Dirigismus“ vor, als dieser behauptete, unter seiner Regie hätten die drei Orte am Teltowkanal längst fusioniert. Inzwischen denkt Blasig anders: Ende 2006 erklärte er zusammen mit seinem Stahnsdorfer Amtskollegen, dass eine Fusion kein Tabu mehr sei. Zwar war zunächst nur ein Zusammenschluss von Stahnsdorf und Kleinmachnow im Gespräch. Doch jetzt stellt Enser klar: „Nur bei einer Fusion mit Teltow können Stahnsdorf und Kleinmachnow vom Mittelzentrum-Statuts profitieren.“

Die Grenzen sind im Südwesten Berlins ohnehin fließend. Schon heute teilen sich die Kommunen verschiedene Aufgaben. Noch ist die Wirkung der Zusammenarbeit gering, gibt es lokale Egoismen. Vor allem im traditionell gediegenen Kleinmachnow existieren Vorbehalte gegen die industriell geprägten Nachbarn. Doch das Single-Dasein wird allmählich zum Luxus – und bald wohl auch zur Entwicklungsbremse.

Peter Könnicke

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