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Krampnitz: Vom Kasernenhof zur Wohngegend

Das ehemalige Militärgelände in Krampnitz soll für mehrere hundert Millionen Euro ausgebaut werden. Neben viel hochwertiger Wohnsubstanz sind ein Landhotel, eine Gewerbefläche und ein Forschungszentrum geplant.

Auf dem Gelände der ehemalige Kaserne Krampnitz in Potsdam will eine Firmengruppe in den nächsten Jahren zwischen 500 Millionen und einer Milliarde Euro investieren. Diese Summe würde in den nächsten zehn bis zwölf Jahren zusammenkommen, erklärte gestern der Vertreter der TG Group, Rolf Haferkamp, bei der Projektpräsentation in Potsdam. Die Investoren hätten das gesamte 120 Hektar große Gelände, das im Potsdamer Ortsteil Neu Fahrland liegt, von der Brandenburgischen Boden-Gesellschaft erworben. Entstehen sollen dort hochwertige Wohnungen in der unter Denkmalschutz stehenden Altbausubstanz sowie neue Doppel- und Einfamilienhäuser. Dabei soll die gewachsene Infrastruktur kaum verändert und das Straßenbild erhalten bleiben, ebenso der heterogene Baumbestand. Die "völlig verwahrlosten" Plattenbauten auf dem Areal sollen aber nach Haferkamps Worten komplett abgerissen werden.

Neben den Wohnungen ist auf dem Kasernengelände ein Landhotel unter Einbeziehung des einstigen Casinos geplant. Weiterhin sollen Gewerbeflächen für ein Forschungs- und Kompetenzzentrum "für Ausgründungen und zukunftsgerichtete Betriebe" entstehen, wie es hieß. Außerdem sollen Sportanlagen insbesondere für Reitsport und Modernen Fünfkampf geschaffen werden, wenn der Landesstützpunkt für Nachwuchsförderung dort angesiedelt würde, sagte Rolf Haferkamp.

Den ersten Spatenstich will die TG Group im Spätsommer 2009 vornehmen, sofern dann 60 Prozent des ersten Bauabschnittes vermarktet sind. Die Vermarktung soll noch in diesem Jahr beginnen. 150 Wohneinheiten mit 130 bis 180 Quadratmetern Fläche will die Gruppe im ersten Projektteil am westlichen Kaserneneingang realisieren. Zu 80 Prozent würden die Wohnungen in der historischen Substanz der ehemaligen Offizierssiedlung entstehen. Zu 20 Prozent sollen neue Doppel- und Einfamilienhäuser mit etwa 150 Quadratmetern Wohnfläche gebaut werden. Die Grundstücksgrößen würden zwischen 400 und 800 Quadratmeter betragen. Haferkamp versprach eine prosperierende Wohngegend, "wo hohe Preise erzielt werden". Jährlich werden in Potsdam rund 800 neue Wohnungen für Hinzuziehende benötigt. Bis zum Jahr 2020 wird die Einwohnerzahl der Stadt Prognosen zufolge um 14.000 zunehmen.

Die TG Group ist ein Zusammenschluss von 60 bis 65 Unternehmerfamilien, "zur Hälfte aus Skandinavien, zur Hälfte aus Deutschland", erläuterte Haferkamp. Darunter befänden sich auch "illustre Namen aus Berlin und dem Umland". Die Investoren seien an langfristigem Engagement und nicht an schnellem Geld interessiert. "Da, wo wir reingehen, bleiben wir auch lange", versicherte der Deutschland-Vertreter der Gruppe, die auch in Berlin, Hamburg, Düsseldorf im Bereich Wohnen und Gewerbe aktiv sei. Für die Kaserne in Krampnitz habe sich die TG Group entschieden, weil Potsdam "eine der am meisten reüssierenden deutschen Städte" sei.

Die Kasernen von Krampnitz waren von 1937 bis 1939 für das Heer errichtet worden. Nach dem Krieg nutzte die sowjetische Armee das Gelände, seit 1994 stehen die Gebäude leer. Die TG Group hat das Areal von der Brandenburgischen Boden-Gesellschaft gekauft.

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