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Brandenburg: Künstliche Fusion

Staatstheater und Brandenburgische Kunstsammlungen Cottbus werden in neuer Stiftung vereint

Cottbus/Potsdam . Das Kabinett hat grünes Licht für die Fusion des Staatstheaters und der Brandenburgischen Kunstsammlungen in Cottbus gegeben. Beide Einrichtungen sollen zum 1. Januar 2005 unter dem Dach einer neuen öffentlich-rechtlichen Stiftung zusammengeführt werden, sagte Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) am Mittwoch in Potsdam. Mit der neuen Struktur seien die beiden Einrichtungen auf Dauer gesichert. Dies bedeute, so betonte Wanka, vor allem für die „kränkelnden“ Brandenburgischen Kunstsammlungen „die Rettung“. Der Gesetzentwurf muss allerdings noch vom Landtag beschlossen werden.

Mit dieser Lösung hat sich Wanka gegen Forderungen aus der Regierung und der Koalition durchgesetzt, die für eine Schließung der bislang von Land und von der Stadt Cottbus finanzierten Kunstsammlungen plädiert hatten. Obwohl die Einrichtung unter geringen Besucherzahlen leidet, bekommt sie jetzt sogar ein neues Domizil im alten „Dieselkraftwerk“, das für 7,2 Millionen saniert wird, sagte Wanka.

Auslöser der Umstrukturierung ist das im vorigen Jahr beschlossene „Haushaltssicherungsgesetz“, nach dem beide Einrichtungen der Landesverwaltung ausgegliedert werden sollen. Nach längerer Abwägung habe man sich dabei für das Stiftungsmodell entschieden, sagte Wanka. Die Kulturministerin hob hervor, dass die neue Stiftung bis 2009 einen jährlichen Zuschuss von 18,3 Millionen Euro erhält: 13,6 Millionen Euro vom Land, 4,7 Millionen von der Stadt Cottbus. Dies entspräche in etwa der Höhe der jetzigen Etats beider Einrichtungen. Es gebe keinerlei Überlegungen des Landes, sich finanziell zurückzuziehen.

Wanka wies darauf hin, dass die Mittel für die neue Cottbuser Kulturstiftung – ähnlich wie die Zuschüsse für die Brandenburger NS-Gedenkstätten oder die Kirchen – bis 2009 im Kulturetat definitiv festgeschrieben seien. Dies bedeute, dass Kürzungen im Kulturetat zwangsläufig zu Lasten anderer Bereiche wie Zuschüssen für die freie Szene, die Museen oder den Theaterverbund zwischen Potsdam, Brandenburg/Havel und Frankfurt (Oder) gehen würden. „Das ist eine Privilegierung des Staatstheaters“, sagte Wanka: „Aber die Landesregierung hat diese Priorität gesetzt.“

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