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Lärmbelästigung: Flugrouten-Gegner streiten sich

Zwölf Bürgerinitiativen kämpfen gegen die geplanten Flugrouten am künftigen Flughafen Berlin Brandenburg International. Jetzt wird einer Initiative vorgeworfen, nur für die eigene Region zu kämpfen und andere Gebiete stärker belasten zu wollen.

Die Schirmherrin des Bündnisses Berlin-Brandenburg gegen neue Flugrouten, Sabine Bergmann-Pohl, hat den verantwortlichen Politikern in Berlin, Brandenburg und dem Bund am Freitag vorgeworfen, die Entscheidung zu den künftigen Flugrouten an die Fluglärmschutzkommission zu delegieren, statt selbst aktiv zu werden.

Als Eigentümer der Flughafengesellschaft könnten der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit, Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (beide SPD) und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), die Sache ganz rasch entscheiden, da alle gemeinsam die neuen Routen ablehnten.

Der Bürgerverein Brandenburg-Berlin (BVBB), der von Anfang gegen den Standort Schönefeld war, warf Bergmann-Pohl vor, sich auf der falschen Seite zu engagieren. Sie hätte sich als Medizinerin für Blankenfelde-Mahlow engagieren müssen, wo der Krach am größten wäre, wenn man zu den ursprünglichen Plänen zurückkehre, wie es die anderen Initiativen fordern, erklärte die BVBB-Vorsitzende Astrid Bothe.

Bergmann-Pohl, die Volkskammerpräsidentin der Nachwende-Zeit in der DDR war und in Zeuthen wohnt, begründete ihr Engagement am Freitag mit dem Abweichen von den bisherigen Plänen, auf die sich die Menschen verlassen hätten.

Aus Protest gegen die Routenpläne der Flugsicherung, die im Osten ein Überfliegen von Zeuthen vorsehen, findet am heutigen Sonnabend um 13 Uhr auf dem Gelände der Feuerwehr an der Schulstraße in Zeuthen eine Kundgebung statt. Reden sollen Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und Bergmann-Pohl. Auf einer „Lärmparade“ soll zuvor der voraussichtliche Flugzeugkrach am Boden simuliert werden.

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