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Landespolizeischule: Holocaust-Zeitzeuge Behar macht weiter

Die brandenburgische Landespolizeischule wird weiterhin mit dem Holocaust-Überlebenden Isaac Behar zusammenarbeiten. Vor Wochen gab es Berichte wegen angeblicher antisemitischer Äußerungen angehender Polizeibeamter.

Berlin - In einem Gespräch mit Polizeipräsident Dieter Glietsch habe der 83-Jährige jetzt aber seine Bereitschaft erklärt, vor den Polizeischülern auch künftig über seine Erfahrungen aus der Nazi-Zeit zu berichten, sagte ein Polizeisprecher.

Nach Darstellung Behars wollten die Auszubildenden nicht dauernd an den Holocaust erinnert werden. Zugleich sollen Bemerkungen gefallen sein, dass Juden reiche Leute seien. Unabhängige Experten kamen bei einer Untersuchung des Vorfalls jedoch zu dem Schluss, dass die Äußerungen in ihrem Kontext keine Hinweise auf antisemitische Ressentiments zulassen.

Missverständnis oder nicht?

Der Auffassung, wonach es sich um ein Missverständnis handelte, habe der Holocaust-Überlebende in dem Gespräch widersprochen. Zugleich habe Behar kritisiert, dass für das Gutachten seine Sicht nicht berücksichtigt worden sei. Dagegen sagte Glietsch, er sehe keinen Grund, das Ergebnis der externen Spezialisten in Frage zu stellen.

Ungeachtet dessen habe sich der Zeitzeuge bereit erklärt, weiterhin für Projekttage an der Polizeischule zur Verfügung zu stehen. Allerdings werde auf Wunsch Behars einem anderen Fachlehrer die Organisation der Veranstaltungen übertragen, weil der bisherige Verantwortliche nach dessen Einschätzung den Projekttag "nicht angemessen begleitet" habe. (tso/ddp)

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