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Landtag: Ausstellung über die Wendetage

Thorsten Metzner bestaunt Bilder aus vergangenen Tagen.

Im Landtag ist eine Ausstellung über die Wendetage zu sehen. Vor einer der Fotografien, die Bernd Blumrich im Herbst 1989 in Potsdam machte, stand die SPD-Abgeordnete Martina Münch, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. Sie betrachtete das Bild, auf dem unter anderem ein ranker, kluger Typ mit Nickelbrille, durchdringendem Blick, gepflegt-gestutztem Bart zu sehen ist. „War das mal ein schöner Mann, richtig zum Verlieben“, sagte Münch. Man erkennt ihn erst auf den zweiten Blick: Es ist der junge Rainer Speer, heute SPD-Finanzminister und „Kronprinz“ von Ministerpräsident Matthias Platzeck, damals einer der SPD-Gründer in Potsdam. Es sei schon „etwas schade“, befand Münch, dass Speer nicht nur an politischem Gewicht zugelegt habe.

Es gibt Linke, die sogar Jörg Schönbohm schätzt, der Christdemokrat und Innenminister. So überreichte Schönbohm kürzlich dem Abgeordneten Frank Hammer ein Büchlein mit persönlicher Widmung. Es hat den Titel „Politische Korrektheit - Das Schlachtfeld der Tugendwächter“. Autor ist Schönbohm. Es war ein Gegengeschenk, den Roten und den Konservativen verbindet die Liebe zur Literatur. Hammer hatte Schönbohm zuvor seine „Geschichten aus der Eisenzeit“ übergeben. Das ist, so verriet Hammer, der nicht wieder für den Landtag kandidiert, „nur der Einstieg“. Er selbst mache jetzt eine „politische Pause“, um als Schriftsteller zu arbeiten. Als Nächstes seien ein Gedichtband und ein Roman über Chile dran. Und, so Hammer geheimnisvoll: „Der Alte und ich haben auch gemeinsam noch etwas vor ...“

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