zum Hauptinhalt

Brandenburg: Letzte Chance für die Chipfabrik

Suche nach Investoren verlängert

Potsdam. Die geplante Chipfabrik in Frankfurt an der Oder hat eine letzte Galgenfrist eingeräumt bekommen: Entgegen anders lautender Berichten sind die Commerzbank und die Gulf Bahrein Bank, die Fremdkapital von 650 Millionen Dollar einwerben sollen, noch nicht aus dem 1,3Milliardenprojekt ausgestiegen. Das Mandat, das zum 31. Januar 2003 ausläuft, ist nach Tagesspiegel-Informationen bis Ende Februar verlängert worden. „Dass danach ein Ausstieg der Banken beschlossene Sache ist, lässt sich daraus nicht ableiten“, sagte Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) am Dienstagabend auf Anfrage. „Alle Beteiligten wissen, dass die Zeit knapp wird, um die Finanzierungsfragen zu lösen.“ Es werde daran mit Hochtouren gearbeitet. Die Communicant AG, die die Chipfabrik bauen und betreiben will, wollte Berichte über einen drohenden Ausstieg der Banken weder bestätigen noch dementieren. Unternehmenssprecher Wulf Buschardt sagte am Abend lediglich: „Es ist Stillschweigen vereinbart“.

In Kreisen der Bundes- und Landesregierung hieß es, dass die Chancen für die Chipfabrik mit jedem Tag schwinden. Zwar wollen Bund und Land 80 Prozent der benötigten Kredite von 650 Millionen Dollar verbürgen. Doch hatte Communicant-Vorstandschef Abbas Ourmazd eingeräumt, dass sich bislang keine Banken gefunden hätten, das Risiko für die restlichen 130 Millionen Dollar zu übernehmen. Inzwischen hat die Jenoptik AG, die als Mitgesellschafter in die Chipfabrik einsteigen wollte, eine Beteiligung abgelehnt. Unklar ist, ob Hauptinvestor Dubai (Anteil: 250 Millionen Dollar) einspringen würde.thm

-

Zur Startseite