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Brandenburg: Luftschlösser statt Luftschiffe

Fußball-WM 2006 in der Mark?

Brand. Nach dem wohl nur noch durch ein Wunder aufzuhaltenden Ende des Luftschiffbauers Cargolifter sprudeln die Ideen für die riesige Werfthalle. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die in der Region rund um das 60 Kilometer südlich Berlins gelegene Gelände zu hörenden Vorschläge reichen von Konzert-Events über eine Pflanzenzuchtanlage bis zum Bau einer dauerhaften Sprungschanze für Skispringer. Platz dafür wäre bei den Maßen der Halle auf jeden Fall vorhanden: 363 Meter lang, 225 Meter breit und 107 Meter hoch. Nicht zuletzt deshalb eignet sich die Anlage auch für Fußballspiele unter dem Dach.

Ganz pfiffige Menschen kamen nun auf die Idee, sogar die in vier Jahren in Deutschland stattfindende Weltmeisterschaft hier auszutragen. Alle Spiele einer Gruppe könnten gleichzeitig angepfiffen werden. Es gäbe keinerlei Wettbewerbsverzerrung mehr. Schließlich müsste kein Team bei Regen oder heißem Wetter, auf durchgeweichtem Rasen oder bei starkem Wind antreten. Das Achtel-, das Viertel- und das Halbfinale wären zur gleichen Zeit möglich. Keine Mannschaft könnte sich über Reisestrapazen oder eine zu geringe Zahl von freien Tagen im Spielplan beklagen. So gesehen könnte die ganze WM sogar in zwei statt der üblichen vier Wochen über die Bühne gehen. Wem das alles zu abenteuerlich erscheint, sollte an das überraschende Hochwasser im Sommer denken. Als Schlechtwettervariante bietet sich die Halle in Brand wohl immer an.

Möglicherweise besitzt Brandenburg bis dahin eine weitere große Halle für Trainingszwecke. Denn das Projekt einer Chipfabrik in Frankfurt (Oder) steht nach wie vor auf wackligen Füßen. Wenigstens mit dem Bau des riesigen Gebäudes für die Anlagen soll in Kürze begonnen werden. Damit sollten alle Skeptiker von der Ernsthaftigkeit des Vorhabens überzeugt werden, heißt es von der Geschäftsführung. So fing es damals in Brand bei Cargolifter auch an. Claus-Dieter Steyer

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