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Mauerfalljubiläum: Glienicker Brücke erhält ein Museum

In der Villa des Springer-Vorstands öffnet zum Mauerfalljubiläum eine Ausstellung.

Potsdam - Der Springer-Vorstandschef und Wahl-Potsdamer Mathias Döpfner wird ein Museum zur Geschichte der Glienicker Brücke eröffnen. Am 20. Jahrestag des Mauerfalls soll die Dauerausstellung im „Haus an der Glienicker Brücke“ – der Villa Schöningen – eröffnen, teilte Döpfner mit. Geplant sei ein Museum, in dem die Erinnerungen von Potsdamern und Berlinern an diesen Ort gemeinsam mit der deutsch-deutschen Geschichte dargestellt werden. Es ist eines der größten privaten Engagements für ein öffentliches Projekt in Potsdam, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). Döpfner bezifferte sein Privatengagement mit einer „einstelligen Millionensumme“.

Döpfner wohnt seit elf Jahren in der Landeshauptstadt und gehört wie Günther Jauch und Hasso Plattner zu jenen prominenten Potsdamern, die sich in der Stadt privat engagieren. Jauch hat unter anderem für den Aufbau des Fortunaportals gesorgt und finanziert das Hilfsprojekt Arche in Potsdam, Plattner betreibt eine private Hochschule und hat 20 Millionen Euro für die historische Fassade des neuen Landtagsschlosses gespendet.

Döpfners Engagement wurde möglich, weil der frühere Eigentümer Dieter Graalfs, der das berühmte Haus des Architekten Ludwig Persius nach einem Streit mit der Verwaltung abreißen lassen wollte, über Nacht an Döpfner und den Manager Leonhard H. Fischer verkauft hatte. „Eine Impulstat, im höchsten Grad unvernünftig“, sagte Döpfner. Finanziell sei der Kauf und das Konzept nicht zu begründen. Er hoffe, dass die neue Nutzung des Hauses am Eingangstor nach Potsdam künftig auch angenommen wird. Döpfner finanziere das Museum gemeinsam mit Fischer aus eigener Tasche. Sollten die Besucher ausbleiben, sei das Mäzenatentum aber auch beendet.

An der Brücke fahre Döpfner zweimal täglich vorbei. „Sie ist eine der berühmtesten Brücken der Welt“, sagte der 46-Jährige. „Sie war Schauplatz der spektakulärsten Agentenaustausche.“ Zum Konzeptionsteam der Ausstellung gehören der ehemalige Berliner Kultursenator Christoph Stölzl und Lena Maculan. 300 Quadratmeter Ausstellungsfläche stehen zur Verfügung. Gesucht werden Erinnerungsstücke aller Art, Interviews sollen aufgezeichnet und archiviert werden. Oberbürgermeister Jakobs sagte, dass die Situation am Eingang zu Potsdam „noch etwas lieblos“ gestaltet sei. Die Stadt beteiligt sich nicht an dem Projekt, Jakobs stellte aber Hilfe durch das Potsdam-Museum in Aussicht. In Potsdam ist die frühere innerdeutsche Grenze nur noch an wenigen Orten sichtbar: Neben der Glienicker Brücke gibt es zwei erhaltene Original-Mauerabschnitte – am Griebnitzsee und in Groß Glienicke.

Das Projekt im Netz:

www.villa-schoeningen.de

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