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Brandenburg: Medaillenspiegel: Berlin-Brandenburg vor Griechenland Zur Halbzeit der Olympischen Spiele haben

schon fünf Sportler aus der Region Gold geholt

Potsdam – Zur Halbzeit der Olympischen Spiele reibt sich die deutsche Sportnation erstaunt die Augen: Ausgerechnet das kleine Brandenburg mit seinen zweieinhalb Millionen Einwohnern sammelte in Athen bisher die meisten Medaillen, darunter drei goldene bis Sonntagnachmittag. Nimmt man Berlin hinzu, käme die Region nach 154 von 301 Entscheidungen im Medaillenspiegel mit vier Gold-, einer Silber- und einer Bronzemedaille auf Platz 13 – vor Holland und den Gastgebern aus Griechenland.

So setzten die Potsdamer Ruderinnen Kathrin Boron und Kerstin El Qalqili mit dem Doppel-Vierer einen weiteren Glanzpunkt für die Brandenburger Sportler: Sie gewannen souverän Gold. Zuvor hatten sich der Frankfurter Sportschütze Manfred Kurzer als Bester in der Disziplin „Laufende Scheibe“ und die Potsdamer Judo-Kämpferin Yvonne Bönisch den höchsten Triumph gesichert. Dazu kommen viele gute Plätze unterhalb der Medaillenränge. Aus Berlin gewann etwa Franziska van Almsick Bronze mit der Schwimmstaffel und die Ruderin Katrin Rutschow-Stomporowski Gold im Einer.

Dabei fallen die Olympiastarter aus der Region im deutschen Team zahlenmäßig nicht besonders auf. Nach Angaben des Landessportbundes tragen 33 von 452 deutschen Startern den Mitgliedsausweis eines Brandenburger Sportvereins. Einige von ihnen dürften auch im weiteren Verlauf der Spiele noch Medaillen holen, etwa die sechs Fußballerinnen von Turbine Potsdam, die mit dem deutschen Team beste Aussichten haben. Oder die Rennkanutin Birgit Fischer aus Brandenburg/Havel. Die 42-Jährige strebt ihr achtes Olympia-Gold an: am Freitag und Sonnabend im Vierer- und Zweier-Kajak. 1980 in Moskau stand Birgit Fischer noch als Angehörige des Armeesportklubs Potsdam erstmals auf dem Siegerpodest. Nicht zuletzt ihrem Vorbild ist der Aufschwung im Kanu-Sport und im Rudern in Brandenburg/Havel zu verdanken.

Aber nicht alle Brandenburger und Berliner Sportler sind bei den Fernseh-Übertragungen sofort als einheimische Athleten zu erkennen. Da verlassen sich viele Reporter doch zu sehr auf die Namen der aktuellen Klubs. Die Beachvolleyballerin Stephanie Pohl startet beispielsweise für den Hamburger SV, lernte ihren Sport aber im märkischen Sand. Bahnradsportler Robert Bartko, international für das holländische Rabobank-Team unterwegs, drehte seine ersten Runden im Potsdamer Ernst- Thälmann-Stadion. Selbst Birgit Fischer fährt aus finanziellen Gründen für den WSV Mannheim Sandhofen.

Dabei erfuhr der Sport trotz der angespannten Haushaltslage in den vergangenen Jahren eine gute Unterstützung. Zwischen 2001 und 2004 wurden für die Olympiastützpunkte Potsdam und Frankfurt (Oder)/Cottbus 4,2 Millionen Euro Landesmittel bereitgestellt. Vor allem aber gibt es in Brandenburg mehrere Schulen speziell für den Sportler-Nachwuchs. 19 der 33 Brandenburger Olympiateilnehmer haben eine solche Schule besucht.

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