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Brandenburg: Meister Turbine: Zur Party mit Eskorte

Wie die Potsdamer Fußballerinnen ihren zweiten großen Erfolg feierten

Potsdam – Sonntag kurz vor Mitternacht: Der Mannschaftsbus des neuen Deutschen FrauenfußballMeisters Turbine Potsdam kommt vom entscheidenden Spiel in Frankfurt (Main) und verlässt bei Michendorf die Autobahn. Plötzlich Blaulicht: Ein Polizeiwagen schiebt sich vor den Bus – ein Grund zur Besorgnis? Im Gegenteil: In schneller Fahrt geht es durch den Ort zum Bahnhof, wo schon ein besonderer Gast wartet: Ministerpräsident Matthias Platzeck ist gekommen. Er gratuliert Spielerinnen und Trainern und fährt mit ihnen und Polizeieskorte weiter zum Potsdamer Lustgarten.

Dort haben dreieinhalbtausend Fans ausgeharrt und feiern den Meister, der vor zwei Wochen ebenfalls gegen Frankfurt erstmals den DFB-Pokal gewonnen hatte, lautstark auf der großen Tribüne. „Hoch soll’n sie leben“ und „Turbine, Turbine“, hallt es über den Lustgarten, während Turbine-Trainer Bernd Schröder den Fans launig erklärt: „Wir haben heute in der Hochburg des Finanzkapitals den ostdeutschen Fußball und Euch vertreten und dabei Großes geleistet.“ 7:2 hatte sein Team beim Meister der vergangenen drei Jahre gesiegt. Kaum ein Ende nehmen will der Beifall, als Schröder dann verkündet: „Nun werden wir Potsdam im Europapokal vertreten.“

Kaum enden will auch später die Siegesfeier im 17. Stock des benachbarten Mercure-Hotels. Platzeck dankt dem Club „für die beste Saison, die wir hier in Potsdam erleben konnten“. Und lobt ausdrücklich den Coach: „Bernd Schröder hat dem hiesigen Frauenfußball jahrzehntelang den Stempel aufgedrückt.“ Worauf die Mannschaft spontan loslegt: „Es gibt nur einen Bernd Schröder…“

Später, nach einem kräftigenden Büfett, legt Turbines künftiger Zweitliga- Trainer Sven Thoss als DJ „Ed“ für die Kickerinnen auf. Die lassen sich nicht lange zum Tanz bitten – ehe Bernd Schröder solo und stimmgewaltig den „Jägerchor“ aus dem „Freischütz“ intoniert. Immer wieder versammeln sich Spielerinnen vor einem Fernseher, um sich erstmals die Videoaufzeichnung ihrer Meisterpartie am Main anzuschauen. „Drei zu null, drei zu null, drei zu null“, schallt es durch den großen Raum, als auf der Mattscheibe Petra Wimberskys Schlenzer kurz vorm Pausenpfiff an den rechten Innenpfosten und von dort ins Frankfurter Tor zu sehen ist.

Bis in den frühen Morgen feiern die Kickerinnen im Hotel, in dem sie dann auch nächtigen. Heute gibt es ein erneutes Wiedersehen mit Matthias Platzeck: Beim gemeinsamen Empfang von Ministerpräsident und Potsdams Oberbürgermeister in der Staatskanzlei, bei der sich der Deutsche Meister ins Goldene Buch der Landeshauptstadt eintragen wird. PNN

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