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Messe: ILA: Feiern und bangen

Seit 100 Jahren gibt es die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung ILA. Das Jubiläum wurde am Mittwoch in Berlin gefeiert. Wie es in den nächsten 100 Jahren weitergehen wird, ist dagegen unklar. Vertraglich gesichert ist die Schau in Schönefeld bisher nur noch für das Jahr 2010.

Berlin -  Einen Standort für die Messe auf dem Gelände nach der Eröffnung des Flughafens Berlin-Brandenburg International (BBI), die Ende Oktober 2011 geplant ist, hat man noch nicht gefunden. Und Geld für einen messemäßigen Ausbau fehlt ebenfalls.

Bisher findet die 1992 von Hannover nach Berlin zurückgekehrte Messe auf dem Südteil des Flughafens Schönefeld statt. Die Flächen dort werden jedoch für den BBI-Ausbau benötigt. Als neuen ILA-Standort hat man zwar ein Gelände im Westen des Flughafens bei Selchow ausgeguckt, wo aber erst die Infrastruktur für die Messe mit Hallen und Abstellflächen gebaut werden müsste. 80 bis 100 Millionen Euro sind dafür bisher veranschlagt. Die Messe Berlin als Mitveranstalter will sich an der Finanzierung nicht beteiligen, und der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie hofft als Messepartner auf private Geldgeber. Findet sich keine Lösung, könnte die nächste Messe im Jahr 2010 auch die letzte in Schönefeld gewesen sein.

Die Luftfahrtschau, die regelmäßig weit über 200 000 Besucher und Fachleute anzieht, ist ohnehin kein echtes Berliner Produkt. Die erste Schau fand 1909 in Frankfurt (Main) statt. Sie war die erste eigenständige Luftfahrtmesse der Welt. Erst wenige Wochen später folgte die Luftfahrtmesse im französischen Le Bourget, die heute in der Bedeutung vor der ILA rangiert. Doch bereits 1912 waren die Flugzeuge und Luftschiffe dann in Berlin in den damaligen Ausstellungshallen am Zoo zu sehen.

Durch den Ersten Weltkrieg gab es eine Ausstellungspause, die erst 1928 mit einer Schau in den Messehallen am Funkturm zu Ende ging. 1932 folgte eine weitere Messe in Berlin – und danach war erneut Schluss. 1957 wurde die ILA dann in Hannover wiederbelebt, wo sie bis 1990 blieb. 

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