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Brandenburg: Milliardär als Aufbauhelfer

POTSDAM .Potsdam bekommt eine Expertenschmiede für High-Tech-Spezialisten: In der brandenburgischen Hauptstadt wurde am Donnerstag die Errichtung des Hasso-Plattner-Institutes (HPI) besiegelt, an dem bereits ab Wintersemester 1999 der weltweit einmalige Studiengang Softwaresystemtechnik angeboten wird.

POTSDAM .Potsdam bekommt eine Expertenschmiede für High-Tech-Spezialisten: In der brandenburgischen Hauptstadt wurde am Donnerstag die Errichtung des Hasso-Plattner-Institutes (HPI) besiegelt, an dem bereits ab Wintersemester 1999 der weltweit einmalige Studiengang Softwaresystemtechnik angeboten wird.Das an der Universität Potsdam angesiedelte Institut, das einen regulären, international anerkannten Abschluß anbietet, wird ausschließlich privat finanziert: Hasso Plattner, der zu den Mitbegründern der Walldorfer SAP AG, der erfolgreichsten deutschen Softwarefirma (Jahresumsatz rund 7 Milliarden Mark) gehört, stellt dafür aus seinem Vermögen rund 125 Millionen Mark zur Verfügung.

Ministerpräsident Manfred Stolpe würdigte Plattner als wichtigen "Aufbauhelfer für Potsdam und Brandenburg".Kulturminister Steffen Reiche sprach von der derzeit "wichtigsten privaten Hochschulgründung in der Bundesrepublik".In Amerika sei solches Engagement für erfolgreiche Unternehmer eine selbstverständliche Pflicht, sagte Plattner.Damit Deutschland wettbewerbsfähig bleibt, sei auch hierzulande eine Weltklasseausbildung nötig.Die deutschen Universitäten bräuchten dafür die Unterstützung der Unternehmen.Dies sei der bessere Weg als der Aufbau teurer Privat-Universitäten.Das Potsdamer Institut werde in der "vordersten Front der deutschen Ausbildungsstätten" - in einer Reihe mit Aachen, Darmstadt und Karlsruhe mitspielen.Die Wahl der brandenburgischen Hauptstadt als HPI-Standort begründete der in Berlin geborene und augewachsene Plattner mit seiner Affinität für Potsdam und Havelregion.Die weltweit bekannte preußische Schlösserstadt sei der ideale Standort für Wissenschaft und Kunst."Schließlich wird in der Zukunft ein Privileg der Geistesarbeiter sein, sich dort in der Welt anzusiedeln, wo es am schönsten ist", prophezeite Plattner."Dort siedelt sich High-Tech an."

Von den 125 Millionen Mark, die Plattner aufwendet, gehen rund 100 Millionen Mark als Kapitalstock in eine gemeinsame Stiftung Plattners und des Landes Brandenburg, die damit zu den größten der Bundesrepublik zählt.Der Rest der Summe wird für den Bau des Institutsgebäudes, eines neuen Gebäudes für den Uni-Informatikfachbereich und die Anschubfinanzierung des Instituts verwendet.Für die technische Ausstattung des Komplexes will Plattner nach eigenen Angaben Bill Gates, "von dem es bereits eine mündliche Zusage gibt", sowie andere Computerunternehmen aus dem In- und Ausland gewinnen.

Die künftige Ausbildungsstätte für jährlich 100 Studenten im High-Tech-Bereich wird unmittelbar am Bahnhof Griebnitzsee auf dem dortigen Unigelände ihren Standort haben.Nach Auskunft von HPI-Gründungsdirektor Siegfried Wendt soll noch in diesem Jahr Baubeginn sein.Die Fertigstellung ist für das Potsdamer Buga-Jahr 2001 geplant.Bis dahin hat HPI Räumlichkeiten am Potsdamer Luftschiffhafen angemietet.

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