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Brandenburg: Mit dem Schiff zur Premiere

Zur heutigen Eröffnung des Hans-Otto-Theaters in Potsdam verkehrt erstmals auch eine neue Dampferlinie

Potsdam - Die Einmaligkeit des neuen Potsdamer Theaters kosten die Gäste der offiziellen Eröffnungsfeier am heutigen Nachmittag gleich aus. Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) fährt mit seinem halben Kabinett auf einem Schiff von der Langen Brücke zur Anlegestelle vor dem eindrucksvollen Bau am Tiefen See. Hier wird er Bundespräsident Horst Köhler treffen, der auf anderen Wegen die neue Spielstätte des Potsdamer Hans- Otto-Theaters erreichen soll. Kein anderes Theater in Deutschland, so rühmt die Vorsitzende des im Februar gegründeten Fördervereins, Lea Rosh, kann direkt vom Wasser erreicht werden. Mit dem Bau erhalte Potsdam ein weiteres Glanzstück.

Vorerst bis zum 16. Oktober kann sich jeder sein eigenes Bild von der Wirkung der drei muschelförmigen Dächer über dem verglasten Foyer des Theaters machen. Die „Wasserlinie 1“ fährt täglich siebenmal von 14.15 Uhr bis Mitternacht vom Anleger am Hauptbahnhof zur Schiffbauergasse, einschließlich einer Runde über den Tiefen See, und zurück. Nach Einbruch der Dunkelheit wird das 26,5 Millionen Euro teure Werk des 86-jährigen Architekten Gottfried Böhm bis 8. Oktober zusätzlich mit einer Lichtinstallation in Szene gesetzt.

Auf dem Platz hinter der an der Glienicker Brücke beginnenden Berliner Straße wurden einst Schiffe gebaut, Soldaten kaserniert und bis in die DDR-Zeit hinein Uniformen gewaschen. Nach der Wende entdeckten Hausbesetzer und die alternative Kunstszene das Terrain. Die Vereine „Waschhaus“ und „Fabrik“ haben bis heute überlebt und werden mit dem Ensemble des neuen Theaters zusammenarbeiten.

Mit der heutigen Eröffnung enden zwei Provisorien. Nach Ende des Krieges, in dem das alte Theater zerstört worden war, zogen die Schauspieler in ein umgebautes Tanzlokal in der Zimmerstraße am Park Sanssouci. Anfang der Neunzigerjahre eröffnete die „Blechbüchse“ auf dem Alten Markt, nachdem der Rohbau des noch zu DDR-Zeiten begonnenen Theaterbaus abgerissen worden war. Die stählerne Halle wird jetzt nach Zagreb verkauft, wo sie als Festivalstätte dienen soll.

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