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Brandenburg: Nach 66 Jahren – Schlösserstiftung gibt Bild zurück

Potsdam - Eine zweijährige Suche nach dem Eigentümer eines seit 1950 im Depot des Neuen Palais in Potsdam stehenden Gemäldes fand gestern ein sehr bewegendes Ende. Mit zitternden Händen nahm der aus Birmingham angereiste Pensionär Max Beran ein Porträt seiner Großmutter Irene in Empfang.

Potsdam - Eine zweijährige Suche nach dem Eigentümer eines seit 1950 im Depot des Neuen Palais in Potsdam stehenden Gemäldes fand gestern ein sehr bewegendes Ende. Mit zitternden Händen nahm der aus Birmingham angereiste Pensionär Max Beran ein Porträt seiner Großmutter Irene in Empfang. Stellvertretend für seinen 94-jährigen Vater dankte er der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten für die lange Recherche. „Die Geschichte des Gemäldes ist spannender als jeder Krimi“, sagte Beran bei der Übergabe des 1921 entstandenen Werkes des Malers Hugo von Habermann.

1941 hatten die deutschen Besatzer die in Brünn (Brno) lebende Familie Beran aufgrund ihrer jüdischen Herkunft enteignet. Während fast alle Familienmitglieder ins sichere Ausland flüchten konnten, blieb ein Sohn zurück und starb später im Konzentrationslager Riga. Das Gemälde wechselte in den folgenden Jahren mehrfach den Besitzer. Als es 1948 aus der sowjetischen Besatzungszone in den Westen geschmuggelt werden sollte, konfiszierten es die Russen. Anfang der 50er Jahre ging es an die Staatlichen Schlösser Potsdam-Sanssouci. „Hier stand es die folgenden Jahrzehnte unbeachtet zusammen mit anderen Kunstwerken aus Schlössern, deren Besitzer durch die Bodenreform 1945 enteignet worden waren“, sagte der Generaldirektor der Stiftung, Hartmut Dorgerloh. Seit drei Jahren aber werden alle Bestände der Stiftung systematisch im Rahmen der Provenienzforschung auf ein unrechtmäßiges Eigentum überprüft. Rund 70 Kunstwerke wurden schon zurückgegeben. Wissenschaftler der Stiftung arbeiten derzeit im Depot eine rund 100 Positionen umfassende Liste mit Gemälden, Skulpturen, Grafiken, Porzellan und anderen Objekten ab, deren Herkunft unbekannt ist. Auf die Familie Beran stießen sie im Internet – in einem dort veröffentlichten Werkverzeichnis des Malers Habermann. Ste.

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