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Brandenburg: Nach der Gasexplosion: Puzzlearbeit in der Wohn-Ruine

Zwei Tage nach der Gasexplosion in Eisenhüttenstadt haben Brandexperten des Landeskriminalamts am gestrigen Mittwoch erstmals den Unglücksort betreten. Zuvor hatte das Technische Hilfswerk (THW) das einsturzgefährdete Einfamilienhaus abgestützt.

Zwei Tage nach der Gasexplosion in Eisenhüttenstadt haben Brandexperten des Landeskriminalamts am gestrigen Mittwoch erstmals den Unglücksort betreten. Zuvor hatte das Technische Hilfswerk (THW) das einsturzgefährdete Einfamilienhaus abgestützt. Bei dem Unglück waren am Montagabend fünf Männer im Alter zwischen 25 und 56 Jahren, vier Facharbeiter und ein Passant, ums Leben gekommen.

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) ermittelt in der Sache wegen fahrlässiger Tötung gegen Unbekannt. Zunächst müsse durch das Landeskriminalamt (LKA) die Ursache der Explosion herausgefunden werden, sagte ihr Sprecher Michael Neff. "Das ist eine Puzzlearbeit. Es ist gar nicht so einfach, da Spuren zu finden." Möglicherweise lägen am heutigen Donnerstag Ergebnisse vor.

Der Sprecher betonte erneut, es gebe bislang keinen Anhaltspunkt für eine vorsätzliche Manipulation an der Gasleitung. Geprüft werde, ob Sorgfaltspflichten verletzt wurden. Die Anwohner der Straße im Norden von Eisenhüttenstadt hatten zweieinhalb Stunden vor der Explosion Gasgeruch gemeldet.

Vier der beim Unglück getöteten Männer waren wegen des Gasalarms in das Wohngebiet gerufen worden. Zwei von ihnen waren Reparatur-Spezialisten der städtischen Gasversorgung. Es hieß, einer sei wegen seines Wissens "der Lehrmeister" genannt worden. Ein 25 Jahre alter Anwohner starb ebenfalls in den Trümmern. Er hatte sich nach dem Fortgang der Arbeiten erkundigen wollen.

Nachdem sich die Einsturzgefahr am Dienstag erhöht hatte, war in der Nacht zum Mittwoch erneut das Technische Hilfswerk (THW) mit neun Einsatzwagen vor Ort. Die 35 Helfer stabilisierten das Haus, dessen Decke sichtbar durchhing, mit weiteren Stützen. Zudem wurde der Fußboden zwischen Keller und Erdgeschoss abgetragen. Die Helfer arbeiteten bis nach Mitternacht daran. Das Haus muss wahrscheinlich abgerissen werden. Die daran vorbeiführende Straße war aus Sicherheitsgründen weiter gesperrt.

Die Stadt Eisenhüttenstadt plant eine Trauerfeier für die Toten. Die Kommune hat für die beiden Familien, deren Häuser durch die Explosion zerstört oder schwer beschädigt wurden, Wohnungen bereitgestellt.

Propangasflasche explodiert

Bei der Explosion einer Propangasflasche in einer Wohnung in Garz (Kreis Prignitz) hat ein 35-jähriger Mann schwere Brandverletzungen erlitten. Das aus der Flasche ausgetretene Gas habe sich am späten Dienstagabend aus noch ungeklärter Ursache entzündet, teilte die Oranienburger Polizei am Mittwoch mit. Beide Wohnungen in dem Haus seien unbewohnbar. Der Sachschaden betrage 80 000 Mark. Der Verletzte wurde in das Krankenhaus Pritzwalk und später in eine Berliner Unfallklinik gebracht.

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