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Nach Tat in Angermünde: Mutter des ausgesetzten Babys gefunden

Die Polizei hat die Mutter des in Angermünde in der Uckermark ausgesetzten Babys gefunden. Am Montagnachmittag nahmen Beamte die Frau in einem Ort südlich der Stadt, im Landkreis Barnim, fest.

In der vergangenen Woche wurde in Angermünde ein Baby vor einem Supermarkt ausgesetzt - nun hat die Polizei die Mutter des Kindes in einem Ort südlich der Stadt festgenommen. Die Polizei kam der 26-Jährigen durch Hinweise aus der Bevölkerung auf die Spur. Unter den 15 Hinweisen war genau ein Treffer. „Ein DNA-Abgleich bestätigte, dass die Frau die Mutter des Kindes ist“, sagte ein Polizeisprecher.

Derzeit wird die Frau noch zu den Umständen der Tat befragt. Gegen sie wird wegen Aussetzung ermittelt. Darauf stehen Freiheitsstrafen von einem bis zu zehn Jahren, in minderschweren Fällen Haftstrafen von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Das kleine Mädchen befindet sich noch im Krankenhaus, soll aber bald zu einer Pflegefamilie kommen. Die 26-jährige Mutter hatte das Mädchen nach Angaben der Polizei in der vergangenen Wochen in einem Wald bei Joachimsthal (Barnim) zur Welt gebracht. Anschließend wickelte sie das Mädchen in ein Handtuch und eine Decke. Dann fuhr sie nach Angermünde und legte das Bündel an der Laderampe eines Supermarktes ab.

„Damit wollte sie das schnelle Auffinden des Kindes ermöglichen, aber ihre Anonymität nicht aufgeben“, sagte ein Polizeisprecher.

Nach ersten Aussagen habe die Frau keinesfalls in Erwägung gezogen, das Kind zu töten. Vielmehr sei sie mit der Situation überfordert gewesen. Sie habe ihre Schwangerschaft verheimlicht, sagte der Sprecher. Eine gesundheitliche Gefahr für die Frau nach der Entbindung im Wald ohne Betreuung durch eine Hebamme oder eine Arzt bestehe nicht, hieß es. Ob auch andere Personen an der Tat beteiligt waren wie etwa ein Lebenspartner, wollte die Polizei nicht sagen.

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