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Brandenburg: Nazis wollen durch Halbe marschieren

Polizei hat Veranstaltung in zwei Wochen verboten

Halbe - Neonazis bereiten sich derzeit auf einen Aufmarsch in Halbe vor. Zwar hat das Polizeipräsidium in Frankfurt (Oder) die für den 3. März angemeldete rechtsextreme Kundgebung auf dem örtlichen Soldatenfriedhof verboten. Doch vor einem Jahr war ein Neonazi-Aufmarsch in Halbe nach mehreren Gerichtsverfahren erlaubt worden.

Brandenburgs Polizei sieht in der geplanten Kundgebung eine Ersatzveranstaltung für das verbotene Gedenken an Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß im bayerischen Wunsiedel. Die öffentliche Sicherheit auf dem Halber Friedhof sei durch den Neonazi-Aufmarsch gefährdet, sagte Polizeisprecher Peter Salender in Frankfurt (Oder). Regelmäßig versammeln sich Rechtsextremisten aus dem Bundesgebiet in Halbe, die rechte Szene rechnet auch diesmal mit bis zu 500 Sympathisanten. Ein antifaschistisches Bündnis ruft inzwischen zu einer Gegenkundgebung auf. Für den 3. März haben Neonazi-Gegner in Halbe ab 10 Uhr deshalb zwei Veranstaltungen angemeldet, bei denen ebenfalls bis zu 500 Teilnehmer erwartet werden.

Rechte Kreise nutzen den größten deutschen Soldatenfriedhof seit 1991 für Aufmärsche zur Verherrlichung der Wehrmacht. Der bisher letzte geplante Aufzug am 18. November 2006 wurde vom Bundesverfassungsgericht verboten. Die mehr als 1000 Rechtsextremisten wichen daraufhin nach Seelow aus. In Halbe versammelten sich damals nach einem Aufruf von Parteien, Gewerkschaften und Kirchen 9000 Menschen zu einem „Tag der Demokraten“.

Bei der sogenannten „Kesselschlacht von Halbe“ zwischen dem 20. April und 1. Mai 1945 starben mehr als 30 000 deutsche Soldaten sowie 20 000 sowjetische Rotarmisten. hah

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