zum Hauptinhalt

Brandenburg: Neue Interessenten für Neuhardenberg

Insolvenzverwalter verhandelt mit möglichen Betreibern des Flughafens

Neuhardenberg - Am Flugplatz im 70 Kilometer östlich Berlins gelegenen Neuhardenberg gibt es wieder Hoffnung. Diesmal richtet sie sich auf eine „dänische Investorengruppe“, die die einstige Heimstatt der DDR-Regierungsfliegerstaffel kaufen wolle. Namen oder gar Details über ein mögliches Engagement der Skandinavier im Oderbruch sind allerdings in der Region noch weitgehend unbekannt. Aus der Gemeindeverwaltung Neuardenbergs und vom Landrat des Kreises Märkisch-Oderland gibt es auf Nachfragen keine konkreten Antworten. Es ist lediglich die Rede von einer „neuen Runde in der Zitterpartie“. Ganz und gar unzufrieden mit den Gerüchten äußert sich der Insolvenzverwalter der Flugplatzgesellschaft, Rechtsanwalt Rolf Nacke: „Wir verhandeln mit mehreren Kaufinteressenten.“

Er will daher auch nicht bestätigen, dass sich dänische Unternehmer um den Platz am Rande des Oderbruchs bewerben. „Wir stehen mitten in den Verhandlungen mit mehr als einem Bewerber. Da wäre es unangebracht, Namen oder Summen zu nennen.“ Bis Mitte November will er nach eigenen Angaben den Verkauf abschließen. Bisher sei noch nichts unterzeichnet, sagt der Anwalt Bei den Verkaufsverhandlungen gehe es lediglich um den Flugplatz Neuhardenberg und nicht außerdem auch um Verwaltungsgebäude oder Wohnungen.

Allerdings hegen in und um Neuhardenberg viele Einwohner ernste Zweifel an dem in Aussicht gestellten „Beginn eines neuen Kapitels“. Schon Anfang Mai hatte die Bürgerinitiative „Pro Flughafen“ einen Verkauf des Platzes „in den nächsten Tagen“ angekündet. Damals saß der Geschäftsführer des Flughafens, Dieter Vornhagen, noch in Untersuchungshaft. Inzwischen befindet er sich nach der Verurteilung wegen Subventionsbetruges bei der Modernisierung von Wohnungen im mecklenburgischen Güstrow wieder auf freiem Fuß.

Vornhagen hatte jahrelang um die Aufnahme eines regelmäßigen Flugverkehrs des Billigfliegers Ryanair gekämpft. Doch die Landesregierung versagte aus Furcht vor einer Konkurrenz für den Großflughafen Schönefeld die Genehmigung. Deshalb könnten auch die künftigen Eigentümer von Neuhardenberg nur mit Privatfliegern Geschäfte machen. Keine Rolle mehr spielen die vor zwei Jahren verkündeten Pläne für den Bau von Passagier- Luftschiffen. Sie verschwanden wie viele andere Ideen und Kaufinteressenten in der Versenkung. Claus-Dieter Steyer

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false