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Brandenburg: Nun soll Sand die Flammen ersticken Seit Montag wird der Brand auch aus der Luft bekämpft. Die Ursache des Feuers ist noch unklar

Bernau - Nach der Kritik eines zu zögerlichen Vorgehens hat die Feuerwehr gestern die Maßnahmen der Brandbekämpfung verstärkt. Neben Schaum werden jetzt auch Sand und Schutt eingesetzt, um die Flammen zu ersticken.

Bernau - Nach der Kritik eines zu zögerlichen Vorgehens hat die Feuerwehr gestern die Maßnahmen der Brandbekämpfung verstärkt. Neben Schaum werden jetzt auch Sand und Schutt eingesetzt, um die Flammen zu ersticken. Seit dem Nachmittag ist auch ein Hubschrauber unterwegs, der stündlich 30 bis 40 Tonnen Sand in die Flammen werfen sollte. Die Firma „Berliner Spezialflug“ hat der Einsatzleitung einen Hubschrauber zum Selbstkostenpreis angeboten. Tagsüber hatte die Feuerwehr 250 Mann im Einsatz, abends 100. Die Berliner Feuerwehr konnte seit gestern Mittag nur noch 40 Mann der Berufswehr schicken, statt 80 Mann der Freiwilligen-Wehr. Auf der Kippe brennen seit der Nacht zu Sonnabend 15 000 Tonnen Plastikmüll, die Ursache ist weiter unklar. In Bernau machen Gerüchte von Brandstiftung die Runde.

Der Sprecher des Landkreises Barnim, Christian Trill, sagte gestern Nachmittag, dass im günstigsten Falle die Flammen bis Dienstag früh zu 75 Prozent erstickt sein könnten. Dennoch könnten die Löscharbeiten zwei Wochen dauern. Denn auf der Kippe ist der Müll mindestens acht Meter hoch gelagert. Das Frankfurter Verwaltungsgericht erklärte gestern, dass alles dafür spreche, dass die Firma die Deponie ohne die erforderliche immissionsschutzrechtliche Genehmigung betreibt. Das Unternehmen habe die festgelegten Mengenbegrenzungen ohne Erlaubnis „erheblich ausgeweitet“. Laut Verwaltungsgericht war am 26. August ein Widerspruch der Recyclingfirma gegen eine wegen der Schabenbelastung ergangene Anordnung des Landesumweltamtes, die Halden zu beseitigen, abgelehnt worden. Von der Firma GEAB war auch gestern keine Stellungnahme zu bekommen.

Zwei an der Zufahrtsstraße gelegene Schulen waren gestern geschlossen. Sie sollen heute wieder den Betrieb aufnehmen. Am Morgen war es auf der Autobahn A 11 bei Bernau zu Sichtbehinderungen durch Rauch gekommen. Für Anfragen von Bürgern hat das Gesundheitsamt Bernau die Nummer 03334/ 214 615 geschaltet, täglich von 7 bis 16 Uhr. Kreissprecher Trill sprach von einer „enormen Belastung für die Bürger von Bernau“, der dichte Qualm sei unerträglich. Deshalb setze man jetzt alles dran, die Flammen mit Sand zu ersticken, nachdem die Bekämpfung mit Schaum wenig Erfolg hatte. Zwar seien in den ersten drei Tagen 30 000 Liter versprüht worden, doch der starke Regen habe die Schaumschicht zweimal weggespült. Als gestern Morgen Nieselregen einsetzte, entschloss sich die Einsatzleitung zur vollständigen Abdeckung der Oberfläche mit Sand.

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