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Ostprignitz-Ruppin: Polizei schießt auf Bankräuber

Seit Wochen waren Ermittler der Berliner Polizei zwei Männern wegen einer Serie von gesprengten Geldautomaten auf der Spur. In der Nacht zu Montag nahm ein Sondereinsatzkommando die beiden im brandenburgischen Lindow fest.

In der Nacht zu Montag nahmen Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) Rene M. (44) aus Berlin und Patrick B. (28) aus Kyritz beim Überfall im brandenburgischen Lindow (Ostprignitz-Ruppin) fest. Die beiden Männer hatten dort einen Sprengsatz an einem Sparkassen-Geldautomaten gezündet. An das Geld kamen sie aber nicht heran, der Automat wurde nur beschädigt. Sekunden später überwältigte das SEK die Männer. Dabei zog Rene M. aus seinem Hosenbund eine Pistole, woraufhin ein Beamter einen Warnschuss abgab. Ein anderer SEK-Beamter überwältigte den 44-Jährigen schließlich und verletzte ihn dabei leicht. Der jüngere Komplize leistete keinen Widerstand, hatte aber ebenfalls eine Schusswaffe bei sich. Die Staatsanwaltschaft Neuruppin ermittelt nun wegen versuchten Mordes an einem Polizeibeamten. Für ein Verfahren gegen den schießenden Beamten gebe es keinen Anlass, sagte ein Sprecher. Auch der Einsatz in Brandenburg durch das Berliner Landeskriminalamt sei normal, da Berliner Tatverdächtige observiert worden seien.

Wenige Stunden später durchsuchte die Polizei am Montagmorgen um 8.30 Uhr in Charlottenburg die Wohnung eines dritten Mannes. Dieser soll die beiden Räuber mit Waffen versorgt haben. In der Wohnung waren nur die Ehefrau des Verdächtigen und zwei Kampfhunde, die die Beamten sofort attackierten und deshalb erschossen wurden. Der mit einem Messer bewaffnete Beschuldigte konnte kurz darauf im Hausflur festgenommen werden. Gegen die beiden in Lindow festgenommenen Männer ist Haftbefehl erlassen worden.

Rene M. ist dem Vernehmen nach erst im Herbst 2010 nach einer zwölfjährigen Haftstrafe aus der JVA Tegel entlassen worden, er soll wegen Mord, Raub und Brandstiftung gesessen haben. Da die Serie der Taten von in Berlin und Brandenburg aufgesprengten Geldautomaten bereits 2009 begonnen hatte, kommt Rene M. nur für einen Teil der Taten in Betracht. Ermittelt wird nun, ob es weitere Täter gibt. Angesichts der Schwere der Taten droht M. nun Sicherungsverwahrung.

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