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Brandenburg: Platzeck offizieller Oberbürgermeisterkandidat

POTSDAM (thm).Brandenburgs Umweltminister Matthias Platzeck ist am Sonntag einstimmig zum SPD-Oberbürgermeister-Kandidaten für Potsdam nominiert worden.

POTSDAM (thm).Brandenburgs Umweltminister Matthias Platzeck ist am Sonntag einstimmig zum SPD-Oberbürgermeister-Kandidaten für Potsdam nominiert worden.Auf dem SPD-Wahlparteitag erhielt der 44jährige Politiker, der als aussichtsreichster Bewerber für das seit der Gramlich-Abwahl vakante Amt des Stadtoberhauptes gilt, alle 80 abgegebenen Stimmen.Einen Gegenkandidaten gab es nicht.Platzeck versprach eine "transparente Rathaus-Politik" zum Wohle einer "maßvollen Entwicklung Potsdams".

Die erste Grundsatzrede des SPD-Oberbürgermeisterkandidaten wurde von den 80 Delegierten mit minutenlangen stehenden Ovationen honoriert: Mit Blick auf Bausünden der Vergangenheit und die Auseinandersetzungen mit der UNESCO sprach sich Platzeck für eine "maßvolle Entwicklung" der Stadt Potsdam aus, die "nicht zur Boomtown" gemacht werden dürfe.Potsdams Nähe zur Bundeshauptstadt Berlin, seine Hauptstadt-Funktion für Brandenburg und die weltberühmten Schloßparks von Sanssouci seien eine "große Chance" für die Entwicklung der Stadt, die sich "weltoffen zeigen müsse".

Zwar würdigte Platzeck ausdrücklich auch die Verdienste der bisherigen Potsdamer Stadtväter - darunter die des früheren OB Gramlichs und seines ebenfalls abgewählten Baustadtrates Kaminski - in den letzten acht Jahren, in denen die Stadt "den größten Entwicklungsschub ihrer Geschichte" erfahren habe.Dennoch sprach sich Platzeck klar für nötige "Korrekturen" der bisherigen Stadtpolitik aus.So warb er für die Wiedergewinnung der historischen Stadtmitte, die bislang vernachlässigt wurde.

Klar bekannte sich Platzeck zum Wiederaufbau des Turms der 1968 von der SED gesprengten Garnisonkirche, die zur Silhouette des alten Potsdam gehöre."Wir werden der Welt beweisen, daß dies nichts mit der Wiederkehr deutschnationaler Bekenntnisse zu tun hat", sagte Platzeck.Beim Aufbau des Stadtschlosses am Alten Markt habe die Suche nach einer tragfähigen öffentlich-privaten Mischnutzung Vorrang, ehe man entscheiden könne, ob die äußere Hülle in barocker oder in moderner Form gestaltet werde.Ziel sei es, für Schloß und Garnisonkirchturm in der achtjährigen Amtszeit die Grundsteine zu legen.

Er versicherte zugleich, die Neubaugebiete, in denen 60 000 Potsdamer leben, nicht zu vernachlässigen.Auf die Angriffe der am Vortag nominierten PDS-Oberbürgermeisterkandidatin Anita Tack, die Platzeck Mitverantwortung an der mangelhaften Hauptstadt-Unterstützung durch das Land vorgeworfen hatte, ging Platzeck nicht ein.Er werde einen Wahlkampf für Potsdam, nicht gegen andere Parteien und Kandidaten machen, sagte Platzeck.Er wolle mit allen Parteien zusammenarbeiten.Zusammen mit der SPD-Fraktionschefin Hannelore Knoblich wandte er sich gegen das "Vabanque-Spiel" des amtierenden Stadtoberhauptes Hans-Joachim Bosse, die beiden vakanten Beigeordneten-Posten im Rathaus vor der OB-Wahl im September zu besetzen.

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