zum Hauptinhalt

Brandenburg: Polizei rechnet mit Übergriffen bei WM - Nigerianische Delegation sagt Potsdam-Besuch ab

Die Brandenburger Polizei rechnet offenbar damit, dass es während der Fußball-WM in Brandenburg vermehrt zu Übergriffen auf Ausländer und ausländisch aussehende Personen geben wird: „Wir stellen uns darauf ein, dass dadurch, dass sich mehr ausländische Mitbürger in Brandenburg aufhalten, die Zahl der fremdenfeindlichen Überfälle in Brandenburg steigen kann“, sagt Rudi Sonntag, der Sprecher des Polizeipräsidiums Potsdam, am Mittwoch. Das Potsdamer Präsidium organisiert während der WM die Einsätze im gesamten Land.

Die Brandenburger Polizei rechnet offenbar damit, dass es während der Fußball-WM in Brandenburg vermehrt zu Übergriffen auf Ausländer und ausländisch aussehende Personen geben wird: „Wir stellen uns darauf ein, dass dadurch, dass sich mehr ausländische Mitbürger in Brandenburg aufhalten, die Zahl der fremdenfeindlichen Überfälle in Brandenburg steigen kann“, sagt Rudi Sonntag, der Sprecher des Polizeipräsidiums Potsdam, am Mittwoch. Das Potsdamer Präsidium organisiert während der WM die Einsätze im gesamten Land. Änderungen in der Einsatzplanung werde es wegen des Überfalls aber nicht geben, sagte Sonntag. Die Straftat sei ein bedauerlicher Einzelfall, in den vergangenen Jahren habe es derartige schwerwiegende Übergriffe nicht gegeben.

Bereits seit Beginn der Einsatzplanungen für die Weltmeisterschaft setze die Polizei auf Präventionsmaßnahmen. So will sie dort, wo sich besonders viele Fußballgäste aufhalten – etwa auf den geplanten Zeltstädte in Paaren/Glien und Börnicke bei Bernau – eine „erhöhte Präsenz“ zeigen.

Die Potsdamer Tourismusbranche spürt bereits erste Konsequenzen nach dem Überfall auf den Deutschafrikaner Ermyas M.: Drei Tage, nach der Tat stornierte gestern eine nigerianische Regierungsdelegation ihre Zimmer im Voltaire-Hotel. Der Grund: Die Teilnehmer einer Wirtschaftveranstaltung über Nigeria hätten „Angst vor rassistischen Überfällen“, sagte die Hoteldirektorin Beate Fernengel gestern.

Ursprünglich sollten am Mittwoch 15 Personen, darunter der Verkehrsminister des afrikanischen Landes, Precious Sekibo, das Hotel an der Friedrich- Ebert-Straße beziehen. Eine Pressemeldung über den Überfall in einer nigerianischen Zeitung soll der Grund für die Absage gewesen sein, erklärte Jens Uhlmann von der Potsdamer Industrie- und Handelskammer (IHK). Die IHK hatte die Vertreter aus Politik und Wirtschaft Nigerias zum „Wirtschaftstag Nigeria“ in die „deutsche Hauptstadtregion“ eingeladen.

Nach dem Überfall hatte bereits am Dienstag die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin angekündigt, einen für den Herbst in Potsdam geplanten Ärztekongress abzusagen. just

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false