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Potsdam: Arzneimittel gegen Malaria

Die Berliner Pharma AG baut eine neue Produktionsanlage. Das stärkt den Standort.

Die Landeshauptstadt steht vor einem neuen Ansiedlungserfolg: Die Berliner Pharma AG (BPAG) will in Potsdam einen Produktionsstandort errichten. In einer ersten Phase werde die Firma 1000 Quadratmeter Laborfläche am Wissensschaftspark Golm anmieten, sagte der BPAG-Aufsichtsratsvorsitzende Rudolf Schötteldreier. In der zweiten Phase solle ab 2008 in Golm eine Fertigungsanlage zur Herstellung von Anti-Malaria-Arzneimitteln sowie von Medikamenten zur Nikotin-Entwöhnung entstehen. 50 Arbeitsplätze würden geschaffen und 20 Millionen Euro investiert.

Die Berlin Pharma ist nicht in der Forschung tätig, sondern entwickelt neue Darreichungsformen vorhandener Arzneimittel. So könne man ein Malaria-Mittel jetzt auch als Spray unter die Zunge sprühen, was die Behandlung von Kindern vereinfache, heißt es. „ Mütter können es ihren Kindern selbst verabreichen, selbst wenn diese in einem kritischen Zustand sind.“

Etwa 1000 Kinder sterben nach Angaben der Firma pro Tag an Malaria – zumeist in Afrika. Bei Kindern habe es bisher kein probates Mittel gegeben. Tests in Kenia hätten nun gezeigt, dass durch die neue Darreichungsform eine Heilungsrate von 98 Prozent erreicht werde.

Zu Beginn sollen jährlich 100 000 Einheiten des neuen Malaria-Medikamentes in Potsdam produziert werden. Die Wahl auf den Standort Potsdam fiel nach Unternehmensangaben auf Grund der geänderten Förderstrategie des Landes: Die Berlin Pharma habe dadurch die höchste Förderquote beantragen können. Von Guido Berg

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