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Potsdam: Investor plant kleineren Yachthafen

Der Streit um die Pläne für den Wiederaufbau der Matrosenstation Kongsnaes geht weiter. Im Hauptausschuss trafen die beiden Hauptgegner erstmals auf öffentlicher Bühne aufeinander.

Im Konflikt um die Pläne für den Wiederaufbau der Matrosenstation Kongsnaes gehen beide Seiten aufs Ganze: Im Hauptausschuss trafen Donnerstagabend Investor Michael Linckersdorff und zwei Vertreter der Anwohnerinitiative „Schwanenallee“ erstmals auf öffentlicher Bühne aufeinander.

Im Namen der Anrainer erhoben Götz von Kayser und Siegmar Mosdorf schwere Vorwürfe gegen die Stadtverwaltung und den Berliner Schmuckhändler Linckersdorff. Dessen Vorhaben habe „nichts mehr mit der Ausschreibung“ der Stadt Potsdam für das „Kleinod“ Kongsnaes zu tun, so von Kayser, der bereits Klage gegen die Baugenehmigungen eingereicht hat. Mosdorf sagte, es entstehe der Eindruck, es handele sich bei Linckersdorffs Vorhaben um eine „reine Kommerzveranstaltung“. Der Stadt warf Mosdorf vor, vor dem Hintergrund des Konflikts um den Uferweg am Griebnitzsee nun am Jungfernsee „öffentliches Gut zu kommerzialisieren und privatisieren“.

Investor Linckersdorff kündigte an, seine bisher nicht genehmigte Hafenanlage zu schrumpfen. Statt vier wolle er drei Stege bauen, der längste werde von 50 auf 30 Meter Länge reduziert. Dort sollen die historische Fregatte Royal Louise und Schiffe der „Weißen Flotte“ anlegen. Nach wie vor seien außerdem 30 Liegeplätze für historische Segelboote mit einer Länge von sechs bis zwölf Metern vorgesehen. Linckersdorff betonte, er sei laut Ausschreibung und Kaufvertrag verpflichtet, den Hafen zu bauen. Dem wolle er gerecht werden.

Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) sagte, vor Erteilung einer Baugenehmigung werde die Stadt „Forschung“ betreiben. Auch die Abspeckung der Pläne heiße nicht, dass sie genehmigt würden. Gegen die Hafenpläne hatten sich bereits die Landesdenkmalpflege und die Schlösserstiftung ausgesprochen. Linckersdorff bezieht sich bei seinen Hafenplänen auf die Anlage von 1928. Damals hätten dort 30 Boote gelegen. Für die Anrainer ist der Bezug auf den Hafen von 1928 unverständlich: Kongsnaes solle als „Kaiserliche Matrosenstation“ wiederaufgebaut werden, „doch der Kaiser hat 1918 abgedankt“, so Mosdorf. Es sei verwunderlich, dass ein „so großer Komplex“ in nur sechs Wochen genehmigt worden sei.

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