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Potsdamer Filz-Affäre: Dieter Dombrowski beschuldigt Thilo Steinbach – und umgekehrt

Die beiden CDU-Mitglieder Dieter Dombrowski und Thilo Steinbach beschuldigen sich jetzt gegenseitig.

In Potsdams Filz-Affäre will Brandenburgs CDU den Unternehmer Thilo Steinbach, im Vorstand bei Babelsberg 03 und in den umstrittenen Verkauf der ehemaligen Krampnitz-Kasernen verwickelt, wegen seiner Stasi-Akte aus der Partei ausschließen. Doch nun erhebt Steinbach Vorwürfe gegen CDU-Generalsekretär Dieter Dombrowski, der sich heute grünes Licht vom Parteivorstand für das Ausschlussverfahren holen will. Das sei ein „persönlicher Racheakt“, sagt Steinbach. Grund sei wohl, dass er sich 2003 in einem Vergabeverfahren des Wasserverbandes Lausitz (WAL) einer Bitte Dombrowskis verweigert habe, bei einem 200 000-Euro-Auftrag dessen Firma zu bevorzugen. Steinbach war als Berater des Verbandes für die Ausschreibung zuständig, die „Beratungsstelle für Kommunale Infrastruktur“ (BKI) mit Geschäftsführer Dombrowski unter den elf Bewerbern. Dieses Angebot habe aber, erinnert sich WAL-Geschäftsführer Roland Socher, „nach der ersten Präsentation vor Ort keine Rolle mehr gespielt“ – andere Bewerbungen seien besser gewesen. Bei einem Gespräch am Rande dieser Präsentation habe ihn der aus „gemeinsamen Wahlkämpfen bekannte Dombrowski“, so Steinbach in einer eidesstattlichen Erklärung, „mit Verweis auf unsere gemeinsame Parteizugehörigkeit“ gefragt, „ob ich nicht in der Lage wäre, sein Angebot mit aussichtsreich werten zu können.“ Er habe das abgelehnt. Dombrowski bestreitet das. Er kenne Steinbach nicht, auch im Zusammenhang mit der WAL könne er sich nicht an ihn erinnern. „Ich weiß nicht einmal, wie er aussieht.“ Zudem sei dieser nach Auskunft der Bundespartei erst 2008 in die CDU eingetreten. Steinbach, seit 1985 in der Ost-CDU, war 1990 außenpolitischer Berater des letzten DDR-Regierungschefs Lothar de Maizière.

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