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Brandenburg: Potsdamer Schlössernacht: Bunte Schlösser, glückliche Gesichter

Wenn es dunkel wird, ist es am schönsten. In der blauen Stunde, wenn der Tag noch zu sehen ist, und die Nacht schon vorrückt.

Wenn es dunkel wird, ist es am schönsten. In der blauen Stunde, wenn der Tag noch zu sehen ist, und die Nacht schon vorrückt. Dann drängen sich die meisten Gäste vor den Toren zur Potsdamer Schlössernacht, wo sie gründlich nach mitgebrachter Verpflegung durchsucht werden. Für Veranstaltungssprecherin Annette Wronka ist ohnehin klar, dass die Mehrzahl der Besucher wegen der Feuerwerke kommt, die sowohl Freitag- als auch Samstagnacht den Himmel über Sanssouci für 13 Minuten in prächtigen Lichterglanz getaucht haben. Dazu spielte Musik von Giuseppe Verdi und: Tränen hätten die Menschen dann in den Augen, so Annette Wronka.

Bis dahin flanieren die Gäste durch die Parkanlagen, die Scheinwerfer zauberhaft erleuchten. Schauspieler und Musiker spielen Historisches oder Überraschendes. Neben dem Neuen Palais feiert ein Ehepaar seine Silberne Hochzeit mit einem Picknick auf dem Rasen. Ein paar Meter weiter drehen sich Paare im Walzerschritt, mal gekonnt, mal stolpernd, aber begeistert. "Wunderbar", freut sich die Potsdamerin Rosi Schwarzer. Man könne sich regelrecht vorstellen, wie es hier früher zugegangen sei. Auch Studentin Annika Rowan aus Australien kann sich bei diesem Anblick nicht darüber ärgern, dass die Schlange vor dem Neuen Palais inzwischen zig Meter lang ist.

Im Park spaziern auch Vertreter längst vergangener Epochen vorbei, in historischen Kostümen, die Damen mit eng geschnürten Taillen, die Herren mit geradem Rücken und ernster Mine. Ein bisschen ernst wird auch Schlössernacht-Veranstalter Thomas M. Gross, wenn er die Eröffnungsbilanz betrachtet. Es waren weniger Besucher gekommen als erwartet, hatte man doch eigens wegen der Buga das Lichterspektakel um einen Tag ausgedehnt. Vielleicht sei der Freitag nicht der richtige Tag für den Auftakt, so Gross, der überlegt, die nächste Schlössernacht auf den Sonntag auszudehnen. Dann hätte er auch das Verkehrschaos umgangen, das am Freitag viele Potsdamer Autofahrer in die finstere Verzweiflung getrieben hatte.

Annekatrin Looss

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