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Brandenburg: Potsdamer Schlössernacht: Rettung in letzter Minute

Die Rettung kam überraschend und am späten Abend: Die Potsdamer Stadtwerke erklärten sich gestern bereit, den Großteil der Kosten für die bisherigen drei Potsdamer Schlössernächte zu übernehmen. Andernfalls hätte die mit der Organisation beauftragte Agentur Gross Events GmbH am Freitag Insolvenzantrag stellen müssen.

Die Rettung kam überraschend und am späten Abend: Die Potsdamer Stadtwerke erklärten sich gestern bereit, den Großteil der Kosten für die bisherigen drei Potsdamer Schlössernächte zu übernehmen. Andernfalls hätte die mit der Organisation beauftragte Agentur Gross Events GmbH am Freitag Insolvenzantrag stellen müssen. Deren Geschäftsführer Thomas M. Gross hatte sich zuvor enttäuscht darüber gezeigt, dass die finanzielle Unterstützung durch die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg als eigentlichen Veranstalter der in Deutschland beispiellosen Reihe ausgeblieben war. Auch die Stadt Potsdam und das Land Brandenburg hätten sich zwar sehr lobend über die Schlössernächte geäußert, aber keine Bereitschaft für finanzielle Leistungen gezeigt, sagte der Hamburger. Dessen Pressesprecherin sagte gestern Abend, nach einer mehrstündigen Sitzung habe der Geschäftsführer der Stadtwerke, Peter Paffhausen, erklärt, damit es auch eine vierte Schlössernacht gebe, würden die Stadtwerke die Kosten übernehmen.

Durch die drei Veranstaltungen waren Schulden von rund 800 000 Mark aufgelaufen. Allein das Minus des in diesem Jahr erstmals an zwei Tagen stattgefundenen Ereignisses betrug Gross zufolge 400 000 Mark. "Diese Summen können wir nicht mehr durch andere Aufträge auffangen", hatte Gross vor der Mitteiling Paffhausens gesagt. Gross war sich zu diesem Zeitpunkt noch sicher: "Eine weitere Schlössernacht wird es mit uns jedenfalls nicht geben."

Wie berichtet, waren die Besucherzahlen in allen drei Jahren unter den Erwartungen geblieben. Mit 80 000 verkauften Eintrittskarten war beispielsweise am 17. und 18. August gerechnet worden. Tatsächlich wurden nur etwas mehr als 50 000 Tickets abgesetzt. Dadurch klaffte nach Angaben von Gross zwischen Einnahmen und Ausgaben eine derart große Lücke, dass eine Pleite nicht mehr abwendbar schien. Die meisten Künstler und Helfer warten bisher vergeblich auf ihr Honorar. Zu den größten Gläubigern gehören die Verkehrsbetriebe in Potsdam (ViP). Deren Forderungen liegen bei rund 100 000 Mark für Shuttle-Busse und zusätzlich eingesetzte Straßenbahnen. Die Tourismus Marketing Gesellschaft Brandenburg hatte auf den zunächst angekündigten Insolvenzantrag bestürzt reagiert: "Mit der Schlössernacht lockten wir Gäste aus ganz Deutschland und dem Ausland nach Potsdam", sagte Pressesprecher Christian Tänzler.

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