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Brandenburg: Potsdamer Stadtsilhouette: Alle Blicke richten sich auf den alten Markt

"Ich hätte nie im Traum daran gedacht, dass es so schnell gehen könnte", sagt Baustadtrat Michael Stojan über die so in Fahrt gekommene Generalreparatur der alten Potsdamer Stadtsilhouette. Wer hätte vor einem Jahr geglaubt, dass schon im September 2000 der Aufbau des Fortuna-Portals begonnen wird?

"Ich hätte nie im Traum daran gedacht, dass es so schnell gehen könnte", sagt Baustadtrat Michael Stojan über die so in Fahrt gekommene Generalreparatur der alten Potsdamer Stadtsilhouette. Wer hätte vor einem Jahr geglaubt, dass schon im September 2000 der Aufbau des Fortuna-Portals begonnen wird? Inzwischen ist Stojan, der 1998 aus Gütersloh ins Rathaus der Landeshauptstadt gewechselt war, sogar optimistisch: "Bereits innerhalb der nächsten zehn Jahre" werde die historische Kulisse der früheren Preußenresidenz rekonstruiert sein. "Die Vorzeichen sind gut" Potsdam im Jahr 2010, so schön wie es einmal war, lautet die Vision: Mit dem Alten Markt samt Stadtschloss und Palais Barbarini, mit dem prägnanten Turm der Garnisonkirche, der durch die jüngste Spende von Werner Otto in greifbare Nähe rückt. Und natürlich mit dem schon zur Bundesgartenschau in Teilen aufgegrabenen und rekonstruierten Stadtkanal. Nicht zu vergessen, so Stojan, sei das Kutschstall-Ensemble am Neuen Markt, der noch vor nicht allzulanger Zeit eine selbst von den Einheimischen kaum gekannte Ruinen-Ecke war.

Zunächst aber richten sich alle Blicke auf den Alten Markt, wo bereits 2003 das Fortuna-Portal wieder stehen soll. Am Freitag ist der erste Spatenstich, quasi der Startschuss für den Schlossaufbau, auch wenn Stojan aus Rücksicht auf die diffizile politische Gemengelage in Potsdam dies so nicht formulieren will. Doch laufen nach dem Grundsatzbeschluss des Stadtparlamentes für den Aufbau des Schlosses mit historischer Fassade, der deutschlandweit für Aufsehen sorgte, längst die praktischen Vorbereitungen auf Hochtouren: Noch im September, so Stojan, wird die Entscheidung fallen, wer den Zuschlag für die entscheidende Machbarkeitsstudie zum Schlossaufbau bekommt. Die wird mit 500 000 Mark aus dem Bauministerium finanziert, was nicht einer gewissen Pikanterie entbehrt: Im Gegensatz zu Ministerpräsident Manfred Stolpe und Oberbürgermeister Matthias Platzeck gilt Bauminister Hartmut Meyer als strikter Gegner einer "Schlosskopie". Gestern sondierte der Potsdamer Sanierungsträger, für das Schlossbau-Management zuständig, die rund 20 Bewerbungen von 20 internationalen Planungs- und Projektentwicklungsbüros für die Studie, führte Vorgespräche. Der weitere Fahrplan: Die Schloss-Studie selbst, die sich an der Rathausvorgabe eines "multifunktionalen Kongress- und Dienstleistungszentrum" orientieren, aber dennoch für weitere Nutzungskonzepte "offen sein soll", wird nach Auskunft Stojans im Frühjahr 2001 vorliegen. Und schon dann wird es ernst, schon dann soll bereits das konkrete weltweite Investoren-Auswahlverfahren für den Aufbau des Schlosses folgen, dessen Kosten auf 250 bis 300 Millionen Mark geschätzt werden. Die Landesregierung hat dafür rund 100 Millionen Mark öffentliche Fördermittel aus EU-Töpfen in Aussicht gestellt.

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