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Hausräumung: Die Besetzer wollten mit der Aktion nach eigenen Angaben gegen die nach ihrer Meinung zu hohen Mieten und zu wenig bezahlbaren Wohnungen in der Landeshauptstadt protestieren.

© dpa

Protest gegen hohe Mieten: Besetztes Haus in Potsdam geräumt

Die Polizei hat ein am zweiten Weihnachtsfeiertag von Mitgliedern der linksalternativen Szene besetztes Haus in Potsdam geräumt. Der Einsatz am Dienstagnachmittag verlief nach Polizeiangaben friedlich.

Insgesamt seien die Daten von 17 Personen aufgenommen worden, die man in dem Haus im Stadtteil Potsdam-West angetroffen habe, so Polizeisprecher Heiko Schmidt. Sie hätten Platzverweise erhalten. Nun werde wegen Hausfriedensbruchs und möglicherweise wegen Sachbeschädigung ermittelt.

Die Besetzer wollten mit der Aktion nach eigenen Angaben gegen die nach ihrer Meinung zu hohen Mieten und zu wenig bezahlbaren Wohnungen in der Landeshauptstadt protestieren. Zuletzt hatte die kommunale Bauholding Pro Potsdam auch die Pachtzinsen für mehrere alternative Wohnprojekte in der Stadt erhöht – auch dagegen wurde bei der Besetzung protestiert. Ein Gespräch zwischen Besetzern und der Potsdamer Sozialdezernentin Elona Müller-Preinesberger, eine Räumung durch die Polizei zu verhindern, war bereits kurz nach Mittag gescheitert.

In dem besetzten Haus hatte der aktuelle Eigentümer, die Stiftung „Hasenheyerstift“, in Zusammenarbeit mit dem Landesausschuss für Innere Mission, kurz Lafim, in dem Gebäude noch ein Heim für Demenzkranke einrichten wollen. Die Pläne haben sich nach Lafim-Angaben inzwischen zerschlagen – das Haus sei an einen neuen Investor verkauft worden, der dort Wohnungen plant. Die Übergabe sei Anfang des Jahres vorgesehen, hieß es.

Zuletzt hatte es 2008 in Potsdam eine Hausbesetzung gegeben. In den 1990er Jahren waren in der Stadt mehrere Räumungen von besetzten Häusern eskaliert.

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