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Brandenburg: Prozess wegen Überfalls auf Linke Mutmaßlicher Neonazi soll zugeschlagen haben

Berlin - Der Angriff war politisch motiviert und brachte gestern zwei mutmaßliche Neonazis vor Gericht. Sebastian Z.

Berlin - Der Angriff war politisch motiviert und brachte gestern zwei mutmaßliche Neonazis vor Gericht. Sebastian Z. (20) und Sebastian G. (23) sollen im November 2005 am Bahnhof Lichtenberg aus einer Gruppe von etwa 15 zum Teil vermummten Personen heraus Linke attackiert haben. Die Angegriffenen verteilten damals Infomaterial für eine Gedenkdemonstration für den 1992 von Rechtsextremisten erstochenen Punk Silvio Meier. Bauhelfer Z. bestritt die Vorwürfe, G. schwieg zu den Vorwürfen.

Während Sebastian Z. erklärte, er habe damals als Schüler einer 12. Klasse eifrig für Klausuren gelernt und den Abend in der Wohnung seines Bruders verbracht, bezeichneten ihn mehrere Zeugen als einen der Täter. „Ich habe gesehen, wie er einen meiner Freunde geschlagen hat“, sagte ein 22-Jähriger. Mit der Faust habe Z. zugeschlagen. Er habe Z. schon früher bei Neonazi-Aufmärschen gesehen. „Ich war als engagierter Antifaschist dabei“, sagte der Zeuge. Er und Z. sind noch in einem anderen Verfahren Gegenspieler: Darin geht es um einen Angriff auf Z., für den der Zeuge verantwortlich sein soll.

Bei der Attacke auf dem Bahnhof Lichtenberg hatte der 30-jährige Thomas J. eine leichte Gehirnerschütterung und Prellungen erlitten. Außerdem hatte er Reizgas ins Gesicht bekommen, das Z. versprüht haben soll. G. wird vorgeworfen, einen unbekannt gebliebenen Jugendlichen angesprungen und dadurch zu Boden gebracht zu haben.

Sebastian Z. gilt als Mitglied der Lichtenberger rechtsextremen Szene. Im Prozess beklagte er, dass er von Antifa-Leute regelrecht verfolgt werde. Sie hätten im Umfeld der Wohnung seiner Eltern Flugblätter verteilt, „mit Behauptungen, die gar nicht stimmen“. Zu seiner politischen Einstellung sagte er nichts. Der Prozess um Landfriedensbruch und gefährliche Körperverletzung wird am Mittwoch fortgesetzt. K. G.

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