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Prozessauftakt: Obdachlosen getötet: Rechtsradikale vor Gericht

Zwei Männer aus der rechten Szene stehen vor Gericht, weil sie einen 55-Jährigen Obdachlosen in Templin brutal ermordet haben sollen. Kurz nach der Tat hatte es im gleichen Ort einen weiteren Fall rechtsextremer Gewalt gegeben.

Ein halbes Jahr nach dem Mord an einem 55-Jährigen im brandenburgischen Templin müssen sich zwei Männer aus der rechten Szene vor dem Landgericht Neuruppin verantworten. Den 19 und 22 Jahre alten Angeklagten wird vorgeworfen, das Opfer aus niederen Beweggründen und mit massiver Gewalt getötet zu haben. Sie sollen mit dem Mann zunächst Alkohol getrunken und ihn dann erschlagen haben. Der Prozess beginnt an diesem Montag mit der Verlesung der Anklage wegen Mordes. Als Motiv sehen die Ermittler die rechtsextremistische Gesinnung der Männer.

Da das Opfer arbeits- und zeitweilig obdachlos gewesen sei, hätten die Angeklagten den früheren Techniker verachtet, heißt es in der Anklageschrift. Die Leiche des Mannes war am 22. Juli 2008 in einer ehemaligen Böttcherei in der Templiner Altstadt gefunden worden. Die Polizei nahm die Tatverdächtigen noch am selben Tag fest.

Zweiter Fall innerhalb kurzer Zeit - Kritik an Bürgermeister

Nur kurze Zeit später wurde in Templin ein 16-Jähriger brutal misshandelt und schwer verletzt. Auch der in diesem Fall ermittelte Tatverdächtige gehört nach Erkenntnissen der Ermittler der rechten Szene an. Der Prozess gegen ihn beginnt am Donnerstag (22.1.). Nach den Verbrechen war Templins Bürgermeister Ulrich Schoeneich (parteilos) in die Kritik geraten, weil er zunächst eine rechte Szene in der Stadt bestritten hatte. Inzwischen hat die Kommune ein Konzept zur Bekämpfung des Problems erarbeitet. (jnb/dpa)

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