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Brandenburg: Radeln für mehr Respekt

250 000 Teilnehmer bei Sternfahrt gegen autozentrierte Verkehrspolitik erwartet

Die wichtigste Nachricht für alle Sternfahrer. Regnen soll es nicht am heutigen Sonntag – und wenn, dann nur schauern. Nach den beiden vergangenen Fahrraddemonstrationen, die in üblen Wolkenbrüchen geradezu absoffen, wäre das eine große Verbesserung. Auch der Wind soll heute nur schwach wehen, der im vergangenen Jahr mit Sturmböen aus West auch hartgesottene Radler entnervte.

17 Strahlen hat der Stern in diesem Jahr, der 18. ist Rennradlern vorbehalten. Anmeldung ist nicht erforderlich, Geld muss auch niemand mitbringen, nur gute Laune und eine Klingel. Denn ohne die macht es nur halb so viel Spaß, über die von Autos freigeräumte Autobahn zu radeln. Wie immer bündeln sich die Strahlen des Sterns vor zwei Autobahnabschnitten, der Avus und dem Südring. Die Polizei sperrt beide Richtungen für Autos.

Einen ernsten Hintergrund hat die Fahrt natürlich auch, es ist ja eine Demonstration. „Respekt für Radler“ fordern die Organisatoren vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC). Trotz vieler Verbesserungen sei die Verkehrspolitik immer noch autozentriert. Zudem fordert der ADFC zwölf Prozent der Ausgaben im Verkehrsbereich für den Radverkehr, schließlich werden etwa zwölf Prozent aller Wege in Berlin mit dem Fahrrad zurückgelegt – für eine Großstadt ein guter Wert.

Mittlerweile sind auf fast 100 Kilometern sichere Radspuren auf der Fahrbahn markiert worden. Zu den Verbesserungen gehört auch, dass der Senat den ADFC-Chef Benno Koch zum „Fahrradbeauftragten“ ernannt hat. Koch will heute die längste Tour strampeln, ab morgens um 4 Uhr über 228 Kilometer ab Greifswald. Gegen 14 Uhr treffen sich alle auf der Straße des 17. Juni, dort findet das traditionelle Umweltfest der Grünen Liga statt. An Ständen gibt es Informationen über umweltfreundliche Mobilität, auch Erdgasautos sind zu sehen. Alle anderen Autofahrer sollten heute vor allem mittags die Innenstadt meiden.

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