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Rassismus-Opfer: Platzeck dankt Noel Martin für Engagement

Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck hat dem Briten Noel Martin für sein Engagement gegen Rassismus gedankt. Der farbige Brite war vor elf Jahren Opfer eines fremdenfeindlichen Anschlags in der Gemeinde Mahlow geworden.

Potsdam - Der in Birmingham lebende 47-Jährige ist seither querschnittsgelähmt. Über einen Fonds fördert er den Jugendaustausch. Mitte Juni 2006 hatte Martin erklärt, dass er sich am 23. Juli 2007, an seinem 48. Geburtstag, in der Schweiz das Leben nehmen wolle.

Es seien weitere Anstrengungen nötig, um Neonazismus und Fremdenhass in Brandenburg zu bekämpfen, sagte Platzeck in Potsdam. Anlass war die Vorstellung von Martins Buch mit dem Titel "Nenn es: mein Leben". Notwendig sei eine "Gesamtoffensive der Wertevermittlung", hieß es in einem vorab verbreiteten Redetext Platzecks.

Ausländische Mitbürger sollten stärker in das gesellschaftliche Leben einbezogen werden und junge Menschen das Schicksal Martins begreifen. Der Brite jamaikanischer Abstammung sei plötzlich zum Opfer geworden und versuche, seine Würde und einen letzten Rest von Unabhängigkeit zu bewahren.

Zwei Rechtsextremisten hatten Martin und zwei Kollegen vor elf Jahren in einem Wagen verfolgt und einen Stein auf das Auto der Briten geworfen. Das Fahrzeug kam daraufhin von der Straße ab und prallte gegen einen Baum. Martin erlitt lebensgefährliche Verletzungen und lag wochenlang im Koma. (tso/ddp)

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