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Rechtsextremismus: Anschlag auf Haus von Linkspolitikerin

Auf das Privathaus der Brandenburger Linken-Landtagsabgeordneten Karin Weber ist heute Nacht offenbar ein rechtsradikal motivierter Anschlag verübt worden. Unbekannte bewarfen das Gebäude mit Farbbeuteln und hängten ein Transparent auf.

Das Transparent hatte die Aufschrift: "Halbe ist bunt? Taten statt Worte." Das Wohnhaus von Weber befindet sich in in Schönwalde (Kreis Dahme-Spreewald). Nach Angaben des Parlamentarischen Geschäftsführers der Linksfraktion, Christian Görke, ist dieser Übergriff kein Einzelfall. Bereits in den vergangenen Monaten seien Abgeordnetenbüros der Linksfraktion in Rathenow, Guben, Forst, Oranienburg und Luckenwalde Ziele von Angriffen geworden. Das jüngste Beispiel zeige nur, mit welcher Dreistigkeit offenbar Neonazis mittlerweile vorgingen.

Karin Weber habe mit ihrem Engagement gegen Rechtsextremismus im Aktionsbündnis gegen Heldengedenken und Naziaufmärsche in Halbe einen Namen in Brandenburg, betonte Görke. Es sei empörend, dass versucht werde, sie mit derartigen Angriffen auf ihre Privatsphäre einzuschüchtern.

In Halbe befindet sich der größte deutsche Soldatenfriedhof. In der Gemeinde waren in den vergangenen Jahren insbesondere am Vortag des Volkstrauertages wiederholt Neonazis aufmarschiert. Gegen dieses Heldengedenken wurde unter dem Motto "Halbe ist bunt und nicht braun" protestiert. Im November 2005 hatten rund 2000 Demonstranten friedlich den Zug von etwa 1500 Neonazis zum Waldfriedhof blockiert. (mit ddp)

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