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Rechtsextremismus: Jugendliche nach NS-Schmierereien gefasst

Die Schändung von Gedenkstätten und kirchlichen Gebäuden in Brandenburg/Havel mit Nazi-Symbolen ist aufgeklärt: es waren drei Jugendliche im Alter von 15 und 16 Jahren.

Brandenburg/Havel - Es handle sich um zwei Mädchen und einen Jungen aus "sozial schwierigen Verhältnissen", wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Eine der Beschuldigten habe in einer richterlichen Vernehmung die Taten gestanden und die beiden anderen Verdächtigen belastet.

In der Nacht zum 4. Januar waren an insgesamt 13 Brandenburger Gebäuden und Gedenkstätten Nazisymbole und antisemitische Parolen entdeckt worden. Betroffen waren unter anderem der Jüdische Friedhof, das Euthanasie-Denkmal, der Russische Ehrenfriedhof und der Domstift. Die Schmierereien hatten weithin für Entsetzen gesorgt. Diese Provokationen seien zutiefst verabscheuungswürdig und zeigten die menschenverachtende Einstellung der Täter, hatte Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) gesagt.

Ermittlungsansätze für andere Straftaten

Trotz der von Staatsanwaltschaft und Stadt ausgelobten 3000 Euro Belohnung seien bei der neunköpfigen Ermittlungsgruppe zunächst keine Hinweise auf mögliche Täter eingegangen, hieß es. Erst eine Auswertung von Ermittlungsergebnissen aus einschlägigen Strafverfahren des vergangenen Jahres habe auf die Spur der drei Jugendlichen geführt.

Nach den Befragungen wurden alle drei Verdächtigen den Angaben zufolge in Abstimmung mit der Potsdamer Staatsanwaltschaft wieder auf freien Fuß gesetzt. Bei den Untersuchungen habe die Polizei auch "Erfolg versprechende Ermittlungsansätze" zur Aufklärung von zehn weiteren rechtsextremistischen Straftaten aus dem vergangenen Jahr gewonnen. Dazu gehöre auch die Schändung des Jüdischen Friedhofes im Januar 2006. (tso/ddp)

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