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Rechtsextremismus: NPD pachtet Immobilie in Biesenthal

Das einstige Flüchtlingsheim im Landkreis Barnim wird jetzt zum Schulungszentrum, im Mai soll wahrscheinlich schon die erste Veranstaltung stattfinden. Auch für Konzerte rechtsextremer Bands soll das Gebäude genutzt werden.

Von Frank Jansen

Biesenthal/Potsdam - Die Brandenburger NPD ist bei der langen Suche nach einer größeren Immobilie nun doch fündig geworden. Die rechtsextreme Partei habe in Biesenthal (Kreis Barnim) ein Anwesen mit drei Gebäuden gemietet, hieß es in Sicherheitskreisen. Die Häuser seien in den 90er Jahren als Asylbewerberheim genutzt worden und hätten danach längere Zeit leer gestanden. Eigentümer der Immobilie sei ein Geschäftsmann, der öffentlich nicht als Rechtsextremist bekannt ist. Die NPD wolle auf dem Areal ein Schulungszentrum einrichten, möglicherweise werde bereits im Mai die erste Veranstaltung stattfinden, sagten Sicherheitsexperten. Schon im April hätten NPD-Mitglieder begonnen, das verwahrloste Gelände zu reinigen. Die Partei plane, das Zentrum auch für Konzerte rechter Bands und für Liederabende zur Verfügung zu stellen.

In Biesenthal habe die Partei offenbar genau die Immobilie entdeckt, die sie gesucht hatte – nicht weit entfernt von Berlin, wo die NPD ihre Bundeszentrale unterhält, und nicht allzu teuer, sagten die Experten. Den Kauf eines Anwesens könne sich die finanzklamme Partei kaum leisten. Die Anfang Mai aufgekommenen Gerüchte, die NPD wolle in Rheinsberg ein Schulungszentrum einrichten, hätten von ihren wahren Absichten abgelenkt. Die NPD habe allerdings Handlungsdruck empfunden, da das von ihr gemietete Gut Johannesberg in Rauen (Kreis Oder-Spree) vermutlich im Juni geräumt werden muss.

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