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Brandenburg: Reif für die Husarenbucht

Grundstücks-Auktion im Rathaus Schöneberg

WendischRietz – Der Name des morgen zur Versteigerung kommenden Fleckchen Erde passt gar nicht zu seiner heutigen Schönheit: „Husarenbucht“. Ganz friedlich ragt die Halbinsel bei Wendisch-Rietz aus dem Scharmützelsee, rund zwölf Kilometer von Bad Saarow entfernt. Hier vermutet man jedenfalls keine Schlachten oder Heerlager. Aber vielleicht haben sich in jener Bucht die feurigen Husaren oder deren Anhänger einst nur zur Ruhe gesetzt und die Idylle genossen. Interessenten können heute ab 17 Uhr im Berliner Rathaus Schöneberg die Halbinsel ersteigern. Das Mindestgebot der Deutschen Grundstücksauktionen AG, die das 40000 Quadratmeter große Areal im Auftrag der Erben des jüdischen Alteigentümers verwerten will, liegt bei 225000 Euro. Erfahrungen besagen allerdings, dass die Kaufsumme leicht doppelt so hoch liegen kann.

Auf der Halbinsel stehen ein Landhaus, ein Club- und Wohnhaus, mehrere Bungalows und Wochenendhäuser, die die Humboldt-Universität bis kurz nach der Wende nutzte. Durch den langen Leerstand haben die Bauten Schaden genommen. Einige Häuser gehen noch auf den jüdischen Eigentümer zurück, der 1938 enteignet wurde und vor den Nazis ins Ausland floh. Danach zog der Generaldirektor der Ufa ein, Ludwig Klitzsch. Nach Kriegsende musste auch er die Idylle verlassen, weil sie zum Volkseigentum erklärt worden war. Nach der Wende erhielten die Erben die Grundstücke und Immobilien zurück. In der bis kommenden Mittwoch dauernden Auktion werden außerdem viele Brandenburger Immobilien versteigert, zum Beispiel das ehemalige Kino „Charlott“ in Potsdam und das zuletzt von der SED-Kreisleitung genutzte Verwaltungsgebäude der Brennabor-Werke in Brandenburg/Havel. Ste.

Weitere Infos unter

www.immobilien-auktionen.de

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