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Brandenburg: Restauratoren gesucht

Die historischen Glasfenster der Frankfurter Marienkirche sind wieder da. Aber wer repariert sie?

Frankfurt (Oder). Händeringend sucht die Stadtverwaltung von Frankfurt (Oder) für die Restaurierung der mittelalterlichen Glasfenster der Marienkirche nach geeigneten Restauratoren. „Die für die komplizierten Arbeiten qualifizierten Spezialisten liegen wahrlich nicht auf der Straße. Sie haben alle ihre Aufträge und müssen bereit und willens sein, den auf etwa zwei Jahre berechneten Großauftrag hier vor Ort zusätzlich zu übernehmen“, erklärt Rainer Isken, Büroleiter beim Frankfurter Oberbürgermeister. Die vor über einem Monat nach langer Odyssee in der Oderstadt zurückgebrachten Kisten mit den 111 Scheiben aus der Mitte des 14. Jahrhunderts seien noch nicht gesichtet. Nach Auskunft von Fachleuten, die die 1945 von der Roten Armee nach Sankt Petersburg entführten und erst jetzt wieder ans Tageslicht geholten Scheiben gesehen hatten, soll ihr Zustand gut sein. Allerdings müsse man sich auf Schäden durch den langen Transportweg einstellen.

Bei der Suche nach den Restauratoren und der Ausschreibung des Projekts stehen der Stadtverwaltung der brandenburgische Landeskonservator Detlef Karg und der führende Spezialist für mittelalterliche Glasmalerei, Erhard Drachenberg, hilfreich zur Seite. Zur fachlichen Anleitung der praktischen Maßnahmen wird ein wissenschaftlicher Beirat berufen. Er soll unter anderem den Zeitplan für die einzelnen Arbeitsabläufe bis hin zum Einbau der Scheiben in die drei Chorfenster der Marienkirche und die Installation der Schutzverglasung ausarbeiten. „Natürlich hängen vom Umfang der Wiederherstellungsarbeiten die Gesamtkosten ab, aber zwischen einer und zwei Millionen Euro werden wohl zusammenkommen“, sagt Isken. Zurzeit würden Förderanträge an den Bund und das Land Brandenburg sowie an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Bundesstiftung Umwelt und andere Sponsoren gerichtet.

Als erstes hat die Stadt Frankfurt (Oder) 150 000 Euro in ihren Haushalt eingestellt, der gleiche Betrag wurde von der Ostdeutsche Sparkassenstiftung avisiert. Damit soll die Werkstatt der hoffentlich bald gefundenen Restauratoren in der Marienkirche eingerichtet werden. Helmut Caspar

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