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Brandenburg: Sanierungsplan für märkische AOK greift

Dass alles relativ ist, erweist sich derzeit im Krankenkassenwesen: Als vor sieben Jahren die AOK Brandenburg ihren Beitragssatz auf 14,5 Prozent festsetzte, liefen ihr die Mitglieder davon. Inzwischen liegt die Berliner AOK längst bei 14,9 Prozent, kündigen früher billigere Kassen wie DAK, Barmer oder KKH für 2002 eine Erhöhung auf dann auch 14,5 Prozent an - und die märkische AOK kann damit werben, seit sieben Jahren beitragsstabil zu sein.

Dass alles relativ ist, erweist sich derzeit im Krankenkassenwesen: Als vor sieben Jahren die AOK Brandenburg ihren Beitragssatz auf 14,5 Prozent festsetzte, liefen ihr die Mitglieder davon. Inzwischen liegt die Berliner AOK längst bei 14,9 Prozent, kündigen früher billigere Kassen wie DAK, Barmer oder KKH für 2002 eine Erhöhung auf dann auch 14,5 Prozent an - und die märkische AOK kann damit werben, seit sieben Jahren beitragsstabil zu sein.

Ein Verdienst, das AOK-Sprecher Jörg Trinogga auf "anspruchsvolles Kostenmanagement" zurückführt, auch wenn er das Wort nicht leiden kann. In allen Bereichen sei gespart worden. Die brandenburgische AOK, die am Rande des Ruins stand, wurde verpflichtet, einen auf zehn Jahre angelegten Sanierungs- und Entschuldungsplan zu entwickeln, um die mehr als 500 Millionen Mark Schulden abzubauen. Bisher liege man "voll im Plan", so Trinogga. Zusammen mit einem einmaligen Zuschuss des Bundesverbandes von 100 Millionen Mark gelinge es im laufenden Jahr erstmals, einen "Überschuss der Einnahmen" in zweistelliger Millionenhöhe zu erzielen.

Gespart wurde auch in der Verwaltung, wo laut Trinogga rund 400 Stellen abgebaut wurden. Im Bereich Arztkontrolle ist die AOK den Medizinern mit spezieller Software zur Überprüfung der Verschreibungspraxis auf die Pelle gerückt. Gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung würden mit auffälligen Ärzten Beratungsgespräche geführt worden, die nach anfänglichen Bedenken der Mediziner inzwischen soweit akzeptiert seien, dass im kommenden Jahr auch andere Kassen dieses Modell erproben wollten. Auch bei Fahrkosten wurde eingegriffen, um überflüssige Taxi- oder Rettungswagenkosten auszuschließen. An den Leistungen für die rund 770 000 Mitglieder sieht Trinogga nichts Elementares verschlechtert. Für Kuren sei 2002 sogar mehr Geld eingeplant als in 2001. Insgesamt sei man optimistisch, so Trinogga, den Mitgliederschwund stoppen zu können. Jetzt, wo das Argument mit der teueren AOK in Brandenburg nicht mehr stimme.

ari

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