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Brandenburg: Satanische Verse machen viel Theater Polizeischutz für Premiere in Potsdam

Potsdam - Die Welturaufführung der „Satanischen Verse“ am Sonntag im Potsdamer Hans-Otto-Theater (HOT) wird von einem verstärkten Polizeiaufgebot begleitet werden. Dies sei eine reine Vorsichtsmaßnahme, hieß es bei der Polizei.

Potsdam - Die Welturaufführung der „Satanischen Verse“ am Sonntag im Potsdamer Hans-Otto-Theater (HOT) wird von einem verstärkten Polizeiaufgebot begleitet werden. Dies sei eine reine Vorsichtsmaßnahme, hieß es bei der Polizei. Das Landeskriminalamt Brandenburg sei auch in einer überarbeiteten Bedrohungsanalyse zu dem Ergebnis gekommen, dass nicht mit Aktionen etwa von fanatischen Muslimen zu rechnen sei. Das LKA hatte dafür auch bei Sicherheitsbehörden anderer Bundesländer und beim gemeinsamen Terrorabwehrzentrum von Geheimdiensten und Polizei in Berlin angefragt.

Die Bühnenpremiere der „Satanischen Verse“ nach dem Buch des Religionskritikers Salman Rushdie wird von muslimischen Organisationen in Deutschland unterschiedlich bewertet. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland rief dazu auf, gelassen mit der Aufführung des islamkritischen Stückes umzugehen. Der Stoff sei zwar geeignet, Muslime zu beleidigen, sagte der Generalsekretär des Zentralrats, Aiman Mazyek, dem RBB-Radiosender Multikulti. „Aber entgegen der weit verbreiteten Meinung hat sich inzwischen ein Großteil der Muslime in der Welt gegen die Zensur ausgesprochen.“

Zuvor hatte der „Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland“ die Bühnenfassung als Provokation bezeichnet. „Es wird offenbar immer mehr Mode, den Islam zu beleidigen“, sagte Ali Kizilkaya, Vorsitzender des Vereines, der „Schweriner Volkszeitung“. Die Kunst- und Kulturfreiheit sei „ein wichtiges Gut“, es gebe aber ebenso das Gebot des Respekts. In jüngster Zeit seien zunehmend Provokationen zu erleben, die über die normale Auseinandersetzung hinausgingen, sagte Kizilkaya. JaHa/pete

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