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Brandenburg: Schläge, Tritte, Messerstiche Rechtsextremisten prügeln alkoholkranken Arbeitslosen tot

Frankfurt (Oder). Brandenburg wird erneut von einem mutmaßlich rechtsextremen Mord erschüttert.

Von Frank Jansen

Frankfurt (Oder). Brandenburg wird erneut von einem mutmaßlich rechtsextremen Mord erschüttert. Drei polizeibekannte Schläger aus der Szene haben, wie erst jetzt bekannt wurde, in Frankfurt (Oder) einen alkoholabhängigen Arbeitslosen zu Tode gequält. Die Tat geschah nach Angaben der Staatsanwaltschaft in der Nacht zu Sonnabend. Das Opfer, der 25 Jahre alte Enrico S., wurde in einer Wohnung im Frankfurter Zentrum von Stephan B. (19) und den Brüdern Daniel (20) und Marco S. (28) grundlos angegriffen. Die Schläger hätten dem wehrlosen Mann zahllose Schläge und Tritte versetzt, hieß es bei der Staatsanwaltschaft. Außerdem seien auf dem Kopf des Opfers Bierflaschen zerschlagen worden. Die Leiche habe auch mehrere Stich- und Schnittwunden aufgewiesen, sagte ein Sprecher der Behörde. Enrico S. sei nach wenigen Stunden im Krankenhaus verblutet.

Stephan B., Daniel und Marco S. wurden am Mittwoch festgenommen, legten Geständnisse ab und befinden sich in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordes und schweren Raubes mit Todesfolge. Die Täter hatten sich nicht mit den Schlägen begnügt, sie nahmen ihrem Opfer auch ein Handy, eine Playstation und Bargeld weg. Alle drei Angreifer seien aus der „rechten, gewalttätigen, dumpfen Szene“ bekannt, hieß es bei der Staatsanwaltschaft. Stephan B., 1,90 Meter groß und 110 Kilogramm schwer, sei in der Vergangenheit auch mit szenetypischen Propagandadelikten aufgefallen. Das Motiv für den Angriff auf Enrico S. bleibe unklar. Die Täter hätten sich widersprüchlich geäußert.

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