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Brandenburg: Schlösserstiftung plant mehr Service für Besucher

Sammelräume und Museumsshops sollen entstehen. Ab Sommer werden die Kolonnaden hinterm Neuen Palais restauriert

Potsdam. Mehr Besucher, bessere Serviceleistungen, höhere Einnahmen – die Preußische Schlösserstiftung hat sich für die kommenden Jahre einiges vorgenommen. Nur wenn sie auf der Einnahmeseite durch verkaufte Besucherkarten erheblich zulegen und zugleich stärker als bisher Drittmittel akquirieren kann, wird sie dringend notwendige Bau- und Restaurierungsmaßnahmen in Potsdam, Berlin und dem Umland durchführen können. Mit den knapp acht Millionen Euro im Bauetat kann die Stiftung bei der Masse der zu reparierenden Häuser keine großen Sprünge machen. „In den kommenden Jahren wollen wir bei Sanssouci, am Neuen Palais und am Schloss Charlottenburg komfortable und behindertengerechte Besucherzentren schaffen“, sagte der Baudirektor der Schlösserstiftung, Alfons Schmidt, am Montag. „Wer Geld verdienen will, muss den Besuchern etwas bieten, und da sind eben auch solche Serviceeinrichtungen erforderlich.“ Dort sollen Museumsshops eingerichtet werden, Warte- und Sammelzonen für Führungen, außerdem wird man etwas zu essen kaufen können. Die Zentren sollen die Attraktivität der Schlösser steigern und so zu höheren Besucherzahlen führen.

Anstrengungen richtet die Stiftung auch auf die Zusammenfassung der Bauleute und Restauratoren an einen Ort am Rand vom Park von Sanssouci. Damit soll die bisherige Zersplitterung der Fachabteilungen überwunden sowie Geld und Zeit eingespart werden. Außerdem sollen Bauunterlagen aller Art nach und nach digitalisiert werden, um den Zugriff auf sie und die Arbeit mit ihnen am Computer zu verbessern.

Den Besuchern des Parks von Sanssouci empfiehlt Alfons Schmidt, noch vor dem Sommer 2004 die spätbarocke Kolonnade, mit der der Park Sanssouci hinter dem Neuen Palais prunkvoll abgeschlossen wird, zu besichtigen. Denn bald wird das Siegesmonument Friedrichs des Großen zur Baustelle und eingehüllt. Zwar werden Besucher den Restauratoren zu bestimmten Zeiten über die Schultern blicken können, doch die ganze Pracht wird erst wieder in mehreren Jahren zu betrachten sein.

Das Neue Palais bleibt weiterhin Sorgenkind der Stiftung. Hier hat sich Schwamm eingenistet und gefährdet massiv die Holzsubstanz. Nachdem der Holzpilz aus der Friedrichswohnung entfernt ist, werden nun weitere, nicht minder kostbar ausgestaltete Suiten saniert. Immerhin sei das Dach des Neuen Palais in Ordnung – was vom Berliner Schloss Charlottenburg leider nicht gesagt werden kann. Hier seien die Dächer undicht und müssten repariert werden. Bis zur Dreihundertjahrfeier von Charlottenburg im Jahr 2005 soll wenigstens die Sanierung der Balustrade abgeschlossen sein. Dann werden auch wieder die Götterfiguren aufs Dach gehievt. Ebenfalls bis 2005 richtet die Stiftung in jenem Flügel, der bisher die „Galerie der Romantik“ beherbergt hat, das Hohenzollernmuseum ein.

Der bedeutenste Baufortschritt in diesem Jahr betrifft das Marmorpalais im Potsdamer Neuen Garten: Im Sommer wird auch der Nordflügel restauriert der Öffentlichkeit übergeben.

Helmut Caspar

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