zum Hauptinhalt

Brandenburg: Schmökel gefasst: Autobahnpolizisten fassen Schmökel

Die sächsische Polizei hat den entflohenen Sexualstraftäter Frank Schmökel nach 13 Tagen intensiver Fahndung festgenommen. Schmökel wurde am frühen Nachmittag in einer Gartenlaube in dem sächsischen Ort Saritsch bei Bautzen von Autobahnpolizisten verhaftet.

Die sächsische Polizei hat den entflohenen Sexualstraftäter Frank Schmökel nach 13 Tagen intensiver Fahndung festgenommen. Schmökel wurde am frühen Nachmittag in einer Gartenlaube in dem sächsischen Ort Saritsch bei Bautzen von Autobahnpolizisten verhaftet. Die Beamten verletzten den Schwerverbrecher durch einen Schuss in den Bauch. Anschließend wurde Schmökel in einer Bautzener Klinik notoperiert.

Ein Anwohner aus Saritsch hatte sich am Dienstag bei der Polizei gemeldet und einen Einbruch in seiner Laube angezeigt. Daraufhin fuhren drei Streifen der Autobahnpolizei zu der Siedlung. Als die insgesamt sieben Beamten um 14.45 Uhr das Häuschen durch einen Nebeneingang betraten, hätten sie eine auf dem Boden liegende Person angetroffen, die aufgesprungen sei und ein Fahrtenmesser gezückt habe, sagte Sachsens Innenminister Klaus Hardraht (CDU). Daraufhin eröffnete ein Beamter um 14.52 Uhr das Feuer und verletzten den 38-Jährigen durch einen Bauchschuss schwer. Ein an der Festnahme beteiligter Polizist sagte, Schmökel habe einen verwahrlosten und apathischen Eindruck gemacht.

Dem Flüchtigen war es trotz des Großeinsatzes gelungen, den Polizeiring um ein Waldstück bei Großdubrau zu durchbrechen. Saritsch liegt etwa sechs Kilometer von Großdubrau entfernt. Ein Brandenburger Ermittler räumte ein, dass es nicht möglich gewesen sei, das 24 Quadratkilometer große Gebiet komplett abzuriegeln. Zuletzt hatten mehr als 500 Bereitschaftspolizisten und etwa 80 Zielfahnder Schmökel gesucht. In dem Wald hatte die Polizei am Sonnabend das Fluchtauto gefunden, das Schmökel am Donnerstag bei Strausberg gestohlen hatte. Etwa 100 Meter neben dem Wagen hatten die Beamten zudem ein Lager entdeckt. Der wegen vier Vergewaltigungen zu insgesamt 14 Jahren Haft verurteilte Strausberger war vor zwei Wochen geflohen. Bei einem Besuch bei seiner Mutter hatte er einen Pfleger und seine Mutter niedergestochen. Auf der Flucht erschlug er später einen 60-jährigen Berliner.

Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) sagte gestern, er "glaube nicht, dass man bei Frank Schmökel noch einmal Maßregelvollzug vorsehen wird". Die Ärzte hatten im April nach jahrelanger strenger Haft Schmökels Haftbedingungen gelockert und ihm begleiteten Ausgang erlaubt.

Holger Stark

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false